Tier breitet sich am Bodensee aus und wird zum Abschuss freigegeben

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Symbolbild

Über 400 Brutpaare wurden entdeckt, eigentlich darf das Tier nicht getötet werden – Doch Politiker schlagen Alarm.

Die Zahl der Kormorane am Bodensee ist im vergangenen Jahr trotz Abschüssen weiter gestiegen. Die Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg hat im Jahr 2020 am
baden-württembergischen Ufer des Sees 607 Brutpaare erfasst, wie aus einer Antwort des Umweltministeriums in Stuttgart auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Klaus Hoher hervorgeht.

Zwei Jahre zuvor hatten die Ornithologen demnach nur 426 Brutpaare gemeldet.

Dass im Südwesten in der Saison 2019/20 rund 2000 Kormorane abgeschossen wurden, habe offenbar «keinen relevanten Einfluss auf die Bestandsentwicklung» gehabt, teilte das Umweltministerium mit.

Um die Zahl der Tiere am Bodensee besser regulieren zu können, hat das Ministerium für Ländlichen Raum demnach Anfang des Jahres eine «Vorstudie für ein mögliches Kormoranmanagement» in Auftrag gegeben.

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Vor allem Fischer sehen in Kormoranen eine Gefahr, weil sich die Vögel fast ausschließlich von Fischen ernähren.

Der Kormoran ist eigentlich geschützt, die Tiere dürfen grundsätzlich nicht getötet werden. Da die Zahl der Tiere in den vergangenen Jahren aber deutlich gestiegen ist, dürfen Kormorane gemäß einer Verordnung von 2010 in Baden-Württemberg außerhalb von Schutzgebieten erlegt werden. /dpa