Wetter-Warnung ignoriert: Tödlicher Flugzeugabsturz in Baden-Württemberg

Flugzeugabsturz in Sinsheim
Symbolbild Foto: Leonard Buchner/er24

In Baden-Württemberg kam es zu einem tödlichen Flugzeugabsturz, der Pilot soll dabei die Wetter-Warnung ignoriert haben.

Der Ende vergangenen Jahres bei Sinsheim tödlich verunglückte Pilot hat nach ersten Erkenntnissen alle Warnungen vor schlechten Wetterbedingungen in den Wind geschlagen.

Das geht aus einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor, über den die «Rhein-Neckar-Zeitung» berichtet hat.

Darin heißt es, dass der junge Pilot die Warnung des Deutschen Wetterdienstes, nach der er am Boden hätte bleiben müssen, ignoriert habe.

Ein lizenzierter Luftfahrzeugführer habe mit Blick auf die Wetterdaten an ihn appelliert, nicht aufzubrechen. Auch ein anderer Pilot habe dem 20-Jährigen per Messengerdienst von der Reise abgeraten. Diesem hatte er laut BFU noch geantwortet: «… irgendeinen Weg wird man ja finden…» Der Abschlussbericht der Braunschweiger Experten folgt in noch nicht absehbarer Zeit.Nach ihrer Ansicht geriet das Ultraleichtflugzeug auf dem Weg ins mittelhessische Pohlheim bei Sichtflug in eine Lage, die schließlich zum Abriss der linken Tragfläche führte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit verlor der Pilot die Kontrolle über sein Luftfahrzeug in Wetterbedingungen, die einen Flug nach Sicht nicht zuließen, sondern einen Instrumentenflug erfordert hätten, wie die BFU weiter mitteilte. Nach Zeugenaussagen habe an der Unfallstelle Nebel geherrscht.Der Pilot habe als Grund für seine riskante Tour angegeben, dass er das Flugzeug nur bis zum Flugtag, einem Sonntag, gebucht habe, und er am Montag wieder Vorlesungen an seiner Universität besuchen wolle.Die Maschine war am 7. November vom Flugplatz Münsingen-Eisberg in Richtung Pohlheim gestartet. Nach einer guten halben Stunde stürzte sie am frühen Sonntagnachmittag in einem unbewohnten Feldgebiet in Sinsheim-Ehrstädt (Rhein-Neckar-Kreis) rund 500 Meter von einem Sportplatz entfernt ab. Der Student war alleine an Bord. Er starb an einem schweren Schädelhirntrauma. /dpa

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