Ob auf Türmen, Bergen oder Schlössern – Aussichtspunkte bieten die schönsten Weit- und Panoramablicke. Auch in und um Karlsruhe herum gibt es einige Aussichtsterrassen und Plattformen, von denen man einen wunderbaren Ausblick genießen kann – vor allem bei schönem Wetter und guter Sicht. Hier stellen wir die besten Aussichtspunkte in Karlsruhe vor.
Die Aussichtsterrasse auf dem Turmberg
Die Aussichtsterrasse auf dem Turmberg gehört definitiv zu den schönsten Aussichtspunkten in Karlsruhe. Auf dem Turmberg, dem Hausberg und Wahrzeichen von Karlsruhe, befindet sich in 256 Metern Höhe die Turmberg-Ruine, ehemals Burg Hohenburg. Der Turmberg wurde erst von verschiedenen Hausherren als Burganlage genutzt, ab 1556 dann als Wachturm und heute ist er ein Aussichtsturm und beliebtes Ausflugsziel in Karlsruhe. Erreichen kann man den Turmberg mit der Turmbergbahn, die in Durlach startet, oder zu Fuß über die 528 Stufen des „Hexenstäffele“, einem Treppenweg, der direkt auf den Turmberg führt.
Ist man oben angekommen, kann man den Turm zur Aussichtsplattform besteigen. Nach 127 Treppenstufen hat man das Ziel erreicht und kann von dort oben einen großartigen Ausblick genießen. Die Aussicht reicht über Karlsruhe und das Rheintal bis zum Pfälzer Wald. Bei guter Sicht erkennt man im Südwesten die Gipfel der Nordvogesen – entweder mit bloßem Auge oder durch eines der Fernrohre mit Münzeinwurf, die auf der Aussichtsplattform zur Verfügung stehen.
Neben dem Besuch der Aussichtsterrasse können die Besucher vom Turmberg aus zu Rundwanderungen starten und zum Beispiel die evangelische Stadtkirche oder das mittelalterliche Schloss Augustenburg besichtigen. Außerdem sind der Klettergarten Waldseilpark und ein Spielplatz in der Nähe.
Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant „Anders auf dem Turmberg“, wo Gäste wahlweise im Hofbistro mit Selbstbedienung oder im Restaurant einkehren und Gerichte der deutsch-regionalen und französischen Küche genießen können. Eine Alternative zum „Anders auf dem Turmberg“ ist das Restaurant „Schützenhaus auf dem Turmberg“. Dort können die Gäste zwischen badischen Speisen wie Spargelcremesuppe vom Deutschen Spargel, Kalbsbrie oder Flammkuchen wählen. Auch für Veganer, Vegetarier und Kinder gibt es spezielle Gerichte.
Adresse: Reichardtstraße 33, 76227 Karlsruhe
Der Lauterberg im Zoologischen Stadtgarten
Mitten im Zoologischen Stadtgarten befindet sich der Lauterberg, mit 40 Metern der höchste Berg Karlsruhes. Da die Stadt rund um den Lauterberg absolut eben ist, lohnt sich ein Besuch der Aussichtsplattform auf der Spitze, um den Weitblick zu genießen.
Der Lauterberg ist kein natürlich entstandener Berg. Er wurde künstlich angelegt und diente der Stadt Karlsruhe von 1889 bis 1893 zur Wasserversorgung. Auf Anraten des Oberbürgermeisters Wilhelm Florentin Lauter im Jahr 1893 wurde ein Wasserbehälter errichtet. Rund um das 3,2 Millionen Liter Flüssigkeit fassende Stahlbetonbauwerk schüttete man schließlich Erde auf. Da der Oberbürgermeister die Fertigstellung nicht mehr erlebte, erhielt das Bauwerk ihm zu Ehren den Namen „Lauterberg“.
Bis 1967 war der Lauterberg als Versorgungseinheit im Karlsruher Trinkwassernetz aktiv. 1977 füllte man ihn schließlich mit Beton. Mittlerweile hat die Natur den Berg erobert. Man sieht ihm längst nicht mehr an, dass er einst von Menschenhand geschaffen wurde. Heute ist der Lauterberg von Tiergehegen umgeben und ein beliebtes Ausflugsziel, dessen Aussichtsplattform über einen Vogellehrpfad erreichbar ist.
Adresse: Ettlinger Str. 6, 76137 Karlsruhe
Öffnungszeiten: November bis Februar täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr; März bis Oktober täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr; April bis September täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr.
Der Schlossturm – ein einzigartiger Blick über die Stadt
Wer die 165 Stufen hinauf auf die Aussichtsplattform des Schlossturms meistert, dem bietet sich ein einzigartiger Blick über die Stadt. Deshalb darf auch der Schlossturm unter den spektakulärsten Aussichtspunkten in Karlsruhe nicht fehlen. In 42 Metern Höhe wird deutlich, warum Karlsruhe den Beinamen „Fächerstadt“ trägt. Das städtebauliche Merkmal der Stadt, der „Karlsruher Fächer“, ist aus der erhöhten Position gut zu erkennen. Vom Turm ausgehend sind neun Alleen fächerartig südlich in Richtung Innenstadt angelegt, ein Grundriss, der in dieser Art einmalig in Deutschland ist.
Das Karlsruher Schloss wurde zwischen 1715 und 1718 erbaut und diente den Marktgrafen, Kurfürsten und Großherzögen von Baden knapp 200 Jahre als Wohn- und Regierungssitz. Das Barockschloss ist seit 1921 der Sitz des Badischen Landesmuseums.
Die Aussichtsterrasse des Schlosses bietet einen beeindruckenden Rundumblick. Von dort oben kann man das Bundesverfassungsgericht, die Pyramide auf dem Marktplatz, die fürstliche Grabeskapelle im Hardtwald und das Wildparkstadion entdecken. Weiter weg, über die Karlsruher Innenstadt hinaus, ermöglicht die Höhe der Aussichtsplattform des Schlossturms einen Blick auf den Durlacher Turmberg, den Geigersberg und sogar bis in den Schwarzwald, zu den Pfälzer Bergen und den Vogesen in Frankreich.
Adresse: Schloßbezirk 10, 76131 Karlsruhe
Der Michaelsberg in Untergrombach bei Bruchsal
Der Michaelsberg in Untergrombach am Westrand des Kraichgaus, zwischen Bruchsal und Weingarten, ist ein natürlich entstandener Berg mit einer Höhe von 269 Metern über Normalnull. Auf der Spitze des Michaelsbergs steht eine kleine weiße Kapelle. Diese wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt und ist das Ziel vieler Wallfahrer.
Der Berg selbst ist in der archäologischen Fachwelt sehr bekannt, ist er doch namensgebend für die jungsteinzeitliche Kultur. 1884 wurden am Michaelsberg erstmals Spuren dieser Kultur in Form von zahlreichen Keramikscherben gefunden und dokumentiert. Bei späteren Ausgrabungen fand man Hinweise auf eine frühe keltische Siedlung. 1996 wurden die Natur und Landschaft des Michaelbergs vom Regierungspräsidium Karlsruhe unter Schutz gestellt.
Entlang des westlichen Randes des Kraichgaus erstrecken sich zahlreiche Wanderwege. Wer den Michaelsberg erklimmt, dem bietet sich ein umfassender Blick in die Oberrheinische Tiefebene, die Pfälzer Berge, den Nordschwarzwald, das Kraichgau und über die Berge des Odenwalds.
Der Aussichtsturm des Baumwipfelpfads in Bad Wildbad
Einen Aussichtsturm mit Rutsche findet man beim Baumwipfelpfad in Bad Wildbad. Der Baumwipfelpfad wurde nach den Plänen des Schönberger Architekten Josef Stöger errichtet. Er befindet sich westlich von Bad Wildbad, im baden-württembergischen Landkreis Calw, auf dem Sommerberg. In einer Höhe von 20 Metern über dem Waldboden verläuft der Pfad über eine Länge von 1.250 Metern durch Buchen, Tannen und Fichten. Entlang des Weges werden an verschiedenen Informationsstationen Themen zur Tier- und Pflanzenwelt und der Landschaft im Naturpark Schwarzwald erläutert.
Hat man das Ende des Baumwipfelpfads erreicht, kommt man zu einem 38,5 Meter hohen Aussichtsturm. Dieser wurde hauptsächlich aus Holz gefertigt. Außerdem wirkt er durch die Anordnung der zwölf doppelt geneigten Hauptstützen wie ein großer, in sich verdrehter Becher. Den Pfad betreten kann man in etwa fünf Meter Höhe. Dort befindet sich die zweite Windung der insgesamt 614 Meter langen Aufstiegsrampe. Nach neun weiteren Windungen hat man die zwölfeckige Aussichtsplattform erreicht. Oben angekommen, kann man einen spektakulären 360°-Rundblick genießen, weit in den Schwarzwald, ins Rheintal und zur Schwäbischen Alp. Zur Orientierung sind an der Brüstung Pfeile zu den Suchtzielen angebracht.
Wer nicht wieder mühsam vom Aussichtsturm hinabsteigen möchte, der kann die 55 Meter lange Tunnelrutsche nutzen. Auf 25 Meter Höhe gibt es eine dreieckige Plattform. Von dort führt die Rutsche innerhalb des Turms spiralförmig in mehreren Windungen nach unten. Ein Besuch des Baumwipfelpfads und des Aussichtsturms ist durch die leichte Steigung und eine Konstruktion ohne Stufen auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl problemlos möglich.
Adresse: Peter-Liebig-Weg 16, 75323 Bad Wildbad im Schwarzwald; Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9:30 bis 19:00 Uhr.
