Baldiges Aus droht: Traditionshaus Karstadt steckt in der Krise

Der Karstadt in Karlsruhe.
Symbolbild © Karstadt Warenhaus GmbH

Der Handelsriese Karstadt ist erneut angeschlagen. Eventuell droht in Karlsruhe bald das endgültige Aus in der Innenstadt.  

Die Bewohner von Karlsruhe und Pforzheim sind besorgt. Denn eventuell schließt Galeria Karstadt Kaufhof bald für immer seine Türen. Ein herber Verlust. Denn Karstadt ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil in er Karlsruher Innenstadt.

Zweite Insolvenz innerhalb von zwei Jahren

Dies muss derzeit der letzte Handelsriese Galeria Karstadt Kaufhof verkraften. Das Unternehmen hatte keine Wahl mehr. Es musste wieder zum Insolvenzrichter. Damit stehen viele Standorte auf der Kippe.

Galeria Karstadt Kaufhof sucht wie beim letzten Mal eine Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Beim letzten Mal gab es gewaltige Staatshilfen. Diese betrugen rund 680 Millionen Euro. Doch auch diese konnten den Handelsriesen nicht dauerhaft retten. Nun werden auch die großen Einkaufstempel in Karlsruhe, Pforzheim und Offenburg.

Warenhäuser sterben aus

Das kann man bereits seit rund vier Jahrzehnten beobachten. Die Blütezeit ist lange vorbei. Diese erlebten die Filialen in den 70er-Jahren. Dort erwarben sie einen Marktanteil von etwa 14 Prozent. Das gab das Fachmagazin „Textilwirtschaft“ an. Damals warben vier große Ketten um die Gunst ihrer Kunden. Nämlich Karstadt, Kaufhof, Horten und Hertie.

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Doch dann kamen neue Konkurrenten wie innerstädtische Einkaufzentren, Shoppingcenter und spezialisierte Filial- und Fachmarktketten. Und später begann auch der Online-Handel. Die Marktanteile schrumpften und Hertie verschwand vom Markt. Karstadt schluckte damals das Warenhaus. Horten hatte das gleiche Schicksal und wurde von Kaufhof übernommen. Damit war der Markt zunächst bereinigt. Jedoch ohne langfristigen Erfolg.

Die Krise wurde immer größer

Vor allem für Karstadt. Los ging es nach der Jahrtausendwende. 2009 meldete der Mutterkonzern Arcandor Insolvenz an. Das Überleben von Kaufhof hing somit am seidenen Faden. Doch es gab einen Retter in letzter Minute. Ein Privatinvestor kaufe die Warenhaus-Tochter aus der Insolvenz. Karstadt kam jedoch nicht aus den roten Zahlen. Der Investor verkaufte nach vier Jahren wieder.

Es gab einen neuen Käufer. Dieser legte 2019 die zwei großen Handelsketten Kaufhof und Karstadt zusammen. Es sah nach Rettung aus, doch dann kam Corona. Die Pandemie durchkreuzte alle Pläne. Ende 2020 kam der erste Insolvenzantrag.

Doch die Rettung blieb aus. Nun meldet das Unternehmen zum zweiten Mal Insolvenz an. Derzeit ist noch unklar, wie es weitergeht. Gerüchten zufolge, sollen aber zahlreiche Filialen geschlossen werden. Unter anderem die in Karlsruhe.