Der EnBW-Chef hat ein klares Bekenntnis abgegeben. Dieses kann für die Zukunft und für den regionalen Klimaschutz viel bewegen. Die Weichenstellung sollte auch für Karlsruhe und die Region Folgen haben.
Die neue Bilanz liegt vor und mit ihr die Entscheidung von EnBW-Chef Andreas Schell. Karlsruhe wird in Sachen Energie eine neue Richtung einschlagen. Darauf können sich die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt einstellen.
Der Weg aus der Karlsruher Energiekrise
Das Jahr 2022 war das Jahr der Energiekrise. Der Energieversorger EnBW erwirtschaftete einen Überschuss von 1,7 Milliarden Euro. Das ist mehr als das Vierfache des Vorjahres. Die erste Bilanz des Konzerns liegt vor und mit ihr die Ankündigung des EnBW-Chefs. Sie dürfte für Karlsruhe einiges bewegen und verändern. Denn er will den Kohleausstieg auf 2028 vorziehen.
Kohleausstieg vorgezogen
Die Energiewende muss Fahrt aufnehmen. Nur so könnten die Klimaziele erreicht und gleichzeitig der Energiebedarf der Bürgerinnen und Bürger sowie der Industrie gedeckt werden. Deshalb müsse die Energiewende beschleunigt und auf 2028 vorgezogen werden, so der EnBW-Chef. Dabei gehe es vor allem um den Ausstieg aus der Kohle. Voraussetzung dafür seien die von der Bundesregierung geschaffenen Rahmenbedingungen. Diese müssten stimmen, damit man diesen Weg gemeinsam gehen könne. Mit dem ursprünglich geplanten Ausstiegsdatum sei das 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen, betonte der EnBW-Chef.
Neue Leitung für Rheinhafen-Dampfkraftwerk
Die EnBW betreibt das Rheinhafen-Dampfkraftwerk 8 in Karlsruhe. Es wurde 2014 nach einer Investition von 1,3 Milliarden Euro in Betrieb genommen. Vorgänger von EnBW-Chef Andreas Schell war Frank Mastiaux. Der sprach damals vom modernsten Steinkohlekraftwerk der Welt. Damals gingen die Strategen noch davon aus, dass dieses Kraftwerk wohl erst in den 2030er-Jahren abgeschaltet werden müsse.
Für Karlsruhe spielt das Kraftwerk eine wichtige Rolle in der Fernwärmeversorgung. Grundsätzlich ging der damalige EnBW-Chef davon aus, dass auch bei diesem Kraftwerk ein sogenannter Fuel Switch möglich sei. In diesem Fall würde die Turbine nicht mit Steinkohle, sondern mit Erdgas und perspektivisch mit Wasserstoff betrieben. Der neue EnBW-Chef will nun auf der nächsten Pressekonferenz erste Ergebnisse und Pläne vorstellen.