Horror-Insekt erstmals bei Karlsruhe entdeckt – Angst vor Ausbreitung

Warnung mit Person mit Schutzanzug
Symbolbild

Das Insekt breitet sich aus und muss jetzt so schnell wie möglichst ausgerottet werden.

Durch die Luftwirbel von vorbeifahrenden Zügen verbreitet sich nach Überzeugung von Wissenschaftlern ein Baumschädling aus Nordamerika auch in Baden-Württemberg.

Forscher der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) haben erstmals die Eichennetzwanze entlang der ICE-Bahnstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe nachgewiesen.

Die Tiere saugten an der Unterseite von Eichenblättern und trockneten diese aus, sagte Lisa Thomas von der FVA in Freiburg am Donnerstag. Das führe dazu, dass Blätter vorzeitig abfielen und ganze Äste abstürben.

Wie gefährlich die Schädlinge für die heimischen Wälder noch werden könnten, müsse sich erst zeigen, hieß es. Allerdings rechnet die FVA nicht mehr damit, dass die Art das Land wieder verlassen wird:

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«Die bisherigen Ausbreitungswege und -geschwindigkeiten lassen den Schluss zu, dass eine wirkungsvolle Vermeidung einer Besiedlung der hiesigen Eichenwälder durch die Eichennetzwanze langfristig nicht verhindert werden kann», teilte die Anstalt mit.

Die nur etwa drei Millimeter große Eichennetzwanze wurde laut FVA im Jahr 2000 in Italien erstmals in Europa nachgewiesen und breitete sich rasant von hier zunächst in Richtung Norden und Osten aus. Mittlerweile kommt die Eichennetzwanze in zahlreichen europäischen Staaten vor. /dpa