Karlsruher Fußgängerzone vorm Aus – „Keine Flaniermeile mehr“

Brunnen in der Karlsruher Innenstadt
Symbolbild Foto: TMC-Fotografie

Für die Karlsruher scheint es nun traurige Gewissheit zu sein, dass die Fußgängerzone vor dem Aus steht. Schon länger ist sie keine Flaniermeile mehr, die zum Shoppen einlädt.

Die Karlsruher Fußgängerzone scheint jetzt vor dem Aus zu stehen. Sie ist schon länger nicht mehr die bekannte Flaniermeile, die viele Menschen zum Shoppen und Verweilen eingeladen hat. Das hat traurige Gründe.

Längst vergangener Glamour

Einst war die Karlsruher Fußgängerzone eine schöne Flaniermeile, die vorzeigbar war, und zum Shoppen und Verweilen einlud. Karlsruhe hat zwei solcher Einkaufsmeilen im Zentrum. Zuerst befürchtete man, dass das Ettlinger Tor-Center der Kaiserstraße die Kundschaft wegnehmen könnte. Doch die Befürchtung bestätigte sich nicht. Ganz im Gegenteil: Das Center zog die Menschen überhaupt erst in die Innenstadt. Die meisten Einzelhändler konnten sich darüber freuen, denn so wurden die potenziellen Kunden überhaupt erst in ihre Bereiche gelockt. Doch das war einmal. Inzwischen sieht die Karlsruher Fußgängerzone furchtbar aus. Viele Händler haben ihre Geschäfte aufgegeben. Die Läden stehen leer, Fensterscheiben sind eingeschlagen und die Gebäude verwahrlosen langsam aber sicher.

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Eine Krise nach der anderen

Geplant war eigentlich eine Kombilösung. Die Innenstadt sollte wieder aufgepäppelt und so wieder frisch und attraktiv gemacht werden. Leider kamen dann zwei große Krisen dazwischen, mit denen niemand rechnen konnte. Da war zum einen die Corona-Pandemie, die das Aus für viele Läden bedeutete und die Betreiber in die Insolvenz zwang. Und dann kam der Ukraine-Krieg, der die Energiekrise und die Inflation zur Folge hatte. Dadurch verwahrloste die einstige Shoppingmeile immer mehr.

Jetzt soll die Innenstadt umgebaut werden. Sie wirkt dann vielleicht etwas steril, aber sie bekommt ihre Eleganz zurück. Doch ein besonderes Problem bleibt, das auch der Umbau nicht beheben kann: die bröckelnden Fassaden. Doch die Stadt bekommt es nicht hin, die Immobilienbesitzer in die Pflicht zu nehmen. Es ist ihre Aufgabe, die Gebäude wieder instand zu setzen. Solange dies nicht geschieht, wird die Flaniermeile nie wieder zurück zu ihrem alten Glanz finden.