Keine Ausstrahlung: Erstes Karlsruher Restaurant boykottiert WM

Besucher beim Restaurant
Symbolbild © istockphoto/Spitzt-Foto

Die nächste Fußball-Weltmeisterschaft findet in Katar statt. Dies sorgt hierzulande schon lange für Aufregung. Auch bei den Gastronomen.

Viele Karlsruher Gastronomen befinden sich derzeit in einem Konflikt. Sie müssen entscheiden, ob sie die Fußball-WM in Katar zeigen oder nicht. Denn die Ausstrahlung einer Weltmeisterschaft bedeutet in der Regel hohe Einnahmen für diese Branche. Doch die WM-Vergabe und die Menschenrechtslage in Katar ist problematisch.

Das Bier sollte nicht um jeden Preis fließen

Das findet ein Karlsruher Gastronom. Zwar hatte gerade diese Branche sehr unter der Coronapandemie zu leiden und könnte höhere Einnahmen gebrauchen. Doch nicht bei diesen Bedingungen. Dies findet zumindest Ingo Zimmermann. Er ist seit zehn Jahren der Pächter des Restaurants Holzhacker am Adenauerring in Karlsruhe.

Bisher übertrug das Restaurant immer die Spiele der EM oder WM. Doch in diesem Jahr ist das anders. Zum einen ist Katar keine Fußballnation. Schon allein die klimatischen Bedingungen passen nicht zu einem Sport wie Fußball. Dazu kommt die Menschenrechtslage im Emirat. In Katar herrschen keine gute Menschenrechte. So erklärt Ingo Zimmermann seine Entscheidung.

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Immerhin starben seit der Vergabe der WM 15.000 Gastarbeiter in Katar. Angeblich an einer natürlichen Ursache. Zudem gibt es in diesem Land nach wie vor die Todesstrafe. Und auch die Rolle der Frau ist in Katar weiterhin problematisch. So, Zimmermann weiter.

Nicht alle Gastronomen sind so konsequent

Die meisten sehen die Problematik der WM in Katar ebenfalls. Trotzdem boykottieren sie nicht alle Gastronomen. So übertragen sowohl das La Cage und die Vogel-Brauereien die Spiele der WM in Katar. Doch auch sie machen Einschränkungen. Die Gastronomen aus Karlsruhe werden die Spiele der Winter-WM nicht offensiv bewerben.

Auch die Stadt Karlsruhe setzt ein eindeutiges Zeichen. Es wird in der Stadt in diesem Jahr kein offizielles Public Viewing geben.