Schock: Hunderte Tiere in Karlsruher WG-Wohnung entdeckt

Auf einem Tisch mit Essensresten fressen Mäuse.
Symbolbild © istockphoto/jojoo64

Der Schock war groß, als die Mitbewohner Hunderte Tiere im Zimmer ihrer Mitbewohnerin in einer Karlsruher WG-Wohnung entdeckten. So etwas hatten sie zuvor noch nie gesehen.

Dass das Veterinäramt immer wieder Tiere aus verwahrlosten Zuständen befreit, ist bekannt. Doch als Hunderte Tiere aus einer WG-Wohnung in Karlsruhe gerettet wurden, staunten auch die Mitbewohner nicht schlecht.

Das Tierheim als neues Zuhause

Zunächst dachten sich die Mitbewohner der Halterin der vielen Tiere nichts. Doch als sie eineinhalb Wochen nichts von ihrer Mitbewohnerin hörten und der Gestank, der aus dem Zimmer kam, unerträglich wurde und sich in der gesamten Wohnung verbreitete, stürmten die anderen Bewohner das Zimmer. Der Schock saß tief, als sie das ganze Ausmaß ihrer Entdeckung begriffen. In dem Zimmer der verschwundenen Mitbewohnerin tummelten sich Hunderte Ratten. Nachdem das Veterinäramt informiert wurde, bargen die Mitarbeiter alle Tiere aus der Wohnung und brachten sie ins Tierheim. Da dieses vorher informiert wurde, konnte es sich gut vorbereiten und die Aufnahme erfolgte reibungslos.

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Zustand der Tiere besser als gedacht

Beim Auffinden der Ratten wurde schnell klar, wieso überhaupt Hunderte Tiere in der WG-Wohnung vorgefunden werden konnten. Die Tiere wurden nicht nach Geschlechtern getrennt gehalten, sodass sie sich ungehindert fortpflanzen konnten. Einige der Weibchen waren sogar noch trächtig, als sie ins Tierheim gebracht wurden. Obwohl einige Tiere Bisswunden aufwiesen und andere abgemagert waren, befanden sich die Ratten allesamt in einem besseren Zustand als zunächst angenommen. Jede einzelne Farbratte wurde begutachtet und untersucht. Da Farbratten anerkannte Haustiere sind, war das Tierheim in Karlsruhe gezwungen, alle Tiere aufzunehmen.

Als die Öffentlichkeit von diesem riesigen Fund erfuhr, war die Hilfsbereitschaft riesig. Über neunzig Prozent der Tiere sind bereits an andere Tierheime und Pflegestellen verteilt worden. Einige frisch geborene Tiere werden außerdem in privaten Pflegestellen versorgt und großgezogen. Gegen die verschollene Halterin laufen dagegen bereits Ermittlungen. Ein so großer Fund wird wohl hoffentlich nicht wieder vorkommen.