Staatsanwalt ermittelt: 15 Tote nach Corona-Ausbruch im Kreis Karlsruhe

Mann im Schutzanzug auf der Straße
Symbolbild © istockphoto/DinoGeromella

Karlsruhe Insider: Wie konnte das passieren?

In einem Rastatter Pflegeheim gab es einen heftigen Corona-Ausbruch, bei dem insgesamt 15 Bewohner den Tod fanden. Das Landratsamt Rastatt hat Strafanzeige gegen verschiedene Personen des Trägers des Heims erstellt.

Die wohnübergreifende Verbreitung des Corona-Virus sowie die daraus resultierenden Konsequenzen stehen stark im Zusammenhang mit den fehlenden Hygieneregeln sowie der überhaupt mangelhaften Hygiene. Diese ist in einigen Teilen des Wohnbereiches überhaupt nicht vorhanden.

Des Weiteren stellte das Landratsamt fest, dass auch schwerwiegende Mängel in den Bereichen der Grundpflege, der allgemeinen Behandlungspflege und zudem auch bei den Medikamenten gegeben sind.

Das Landratsamt sehe gleich mehrere Tatbestände der fahrlässigen Tötung, der schweren Körperverletzung und zudem auch noch die unterlassenen Hilfeleistungen gegeben. Nun wurde dies alles der Staatsanwaltschaft in Baden-Baden übergeben, welche sogleich die Ermittlungen aufnahm.

Im Zuge mehrerer unangemeldeter Begehungen musste das Landratsamt Rastatt im Januar 2022 teilweise schwerwiegende Mängel bei der pflegerischen Versorgung der Heimbewohner feststellen. Trotz der umfangreichen Beratung und der Hilfsangebote durch das Landratsamt mussten die Mitarbeiter des Landratsamtes zudem auffallend schwerwiegende Mängel bei der Betreuung der Bewohner feststellen.

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Mit sofortiger Wirkung wurden verschiedene Maßnahmen durch heimrechtliche Anordnungen durch das Landratsamt getroffen.

Sollte sich der Zustand bis zur nächsten Begehung nicht gebessert haben, zieht das Landratsamt es in Erwägung, das Heim notfalls zu schließen.

In verschiedenen Bereichen mussten akut gefährdete Heimbewohner in andere Einrichtungen verlegt werden. Eine weitere Schließung bestimmter Bereiche des Heims wird in Erwägung gezogen.

Seit Beginn des Corona-Ausbruchs wurden 55 von derzeit 79 Bewohner positiv auf das Virus getestet. Diese mussten schnellstmöglich in andere Krankenhäuser gebracht werden, damit sie dort die notwendige Pflege bekommen.