Straßenbahnen in Karlsruhe sollen künftig Waren transportieren

DHL liefert Pakete und Waren aus.
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Derzeit läuft in Karlsruhe ein neues Forschungsprojekt. Es zielt auf den Warentransport durch Straßenbahnen ab.

In etwa fünf Jahren sollen Straßenbahnen nicht nur Personen befördern, sondern auch Waren transportieren. Diese Möglichkeit wird derzeit erforscht. Das Geld für dieses Projekt ist da, allerdings gibt es noch viele Dinge zu klären.

Kapazitäten nutzen

Darauf zielt das derzeitige Forschungsprojekt in Karlsruhe ab. Denn am frühen Morgen und spät in der Nacht sind viele Straßenbahnen nur spärlich besetzt. Diese Lücken will die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) füllen. Sie hat deswegen den Plan, die Personen-Waggons auch für den Warentransport zu nutzen.

Immerhin bieten die Wagen reichlich Platz. Jeder kann problemlos die Ladungen von zwei Lastenrädern transportieren. So beschreibt die der AVG die Idee. Die Möglichkeiten sind groß und der Aufwand relativ klein. In bestimmten Randzeiten kann man bestimmte Warenlieferungen von der Straße auf die Schiene verlagern. Denn die Gleise liegen bereits und die Wagen gibt es schon.

Forschungsprojekt wird gefördert

Dieses Projekt der AVG trägt den Namen „RegioKArgoTramTrain“. Der europäische Fond für regionale Entwicklung fördert es mit 2,6 Millionen Euro und das Land mit 1,3 Millionen Euro. Die Förderung läuft bis 2027, dann soll es so weit sein. Die erste Bahn soll Waren aus dem Umland nach Karlsruhe bringen. Zusätzlich zur AVG sind noch zahlreiche Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft an dem Forschungsprojekt beteiligt.

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Bis die erste Bahn die Waren transportiert, gibt es noch einige Faktoren zu klären. So etwa die Zeit, die für die Stopps veranschlagt wird. Bei Fahrgästen sind das 20 bis 40 Sekunden. Bei Ladungen ist diese Zeit nur umsetzbar, wenn das Zu- und Ausladen automatisiert funktioniert.

Im Rahmen des Projekts entwickelt man daher zusätzlich voll automatisierte Lastenradanhänger. Dafür müssen die Bahnen dann exakt an den vorgegebenen Ladepunkten halten. An den Bahnen selbst plant man nur kleiner Umbauarbeiten, etwa zur Sicherung der Ladung. Denn schließlich ist das Projekt darauf ausgelegt, die bestehende Infrastruktur anderweitig zu nutzen. Dies betont der Projektleiter.