Verkaufsstopp gefordert: Aktivisten belagern Karlsruher Einkaufscenter

Proteste auf der Straße.
Symbolbild © istockphoto/OxAvdeenko

Aktivisten belagern ein Karlsruher Einkaufscenter. Sie haben eine klare Forderung. Und der Betreiber reagiert.

Wegen des Sortiments belagern Aktivisten ein Karlsruher Einkaufscenter. Sie fordern einen Verkaufsstopp und haben damit aller Voraussicht nach Erfolg. Es geht um entsetzliche Tierquälerei.

Aktivisten belagern Karlsruher Einkaufscenter

Der Protest war überall zu hören. Aktivisten belagern ein Karlsruher Einkaufszentrum und haben dafür einen guten Grund. Denn Edeka gehört zu den letzten Handelsketten, die wohl noch Stopfleber im Sortiment der einigen Märkte haben. Die anderen Händler haben schon vor Jahrzehnten damit aufgehört. „So kann es nicht weitergehen!“, sind sich die Aktivisten sicher und wollen mit ihrer Demonstration endlich den Stein ins Rollen bringen.

In der Nutztierhaltung ist das Stopfen eine Tragödie und eine fürchterliche Tierquälerei. Für den Tierschutz ist diese Tierquälerei unvorstellbar, da die Tiere durch die Zwangsmast krank werden. Nach der Aktion der Aktivisten vor dem Karlsruher Einkaufszentrum gab es auch eine Stellungnahme von Edeka. So würde man sich als Zentrale ohnehin von allen Produkten aus der Stopfmast distanzieren. Man habe aber keinen Einfluss auf die genossenschaftliche Struktur und die selbstständigen Kaufleute und Einzelhändler, die vereinzelt auf Kundenwunsch diese Produkte in ihr Sortiment aufnähmen. Die Märkte führen Unternehmer eigenständig und unabhängig. Aber auch hier will man schnell reagieren und dafür sorgen, dass diese Produkte wieder aus den Regalen verschwinden.

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Schlimme Tierquälerei für Delikatesse

Bei der Stopfmast führt man den Tieren einen Schlauch durch den Schnabel in den Rachen. Dieser wird dann mit Maisbrei gefüllt. Dadurch erkranken die Tiere schwer an der Leber. Die Leber ist vergrößert und verfettet. Würden die Tiere nicht geschlachtet, würden sie an der kranken Leber sterben. Nicht nur für Tierschützer ist das eine fragwürdige Delikatesse. Die meisten Verbraucher verzichten darauf, wenn sie wissen, wie die Produkte hergestellt werden.

Zudem ist die Stopfleberproduktion in Deutschland seit Jahrzehnten streng verboten. Deshalb haben die entsprechenden Märkte diese Produkte inzwischen aus dem Sortiment genommen. Beim nächsten Einkauf kann man aber selbst darauf achten, ob man noch auf Lebensmittel aus der Stopflebermast stößt.