Davor müssen sich Autofahrer in Baden-Württemberg hüten. Denn auf der B 27 bei Reutlingen steht Deutschlands fiesester Blitzer, der mehrere Tausend Mal am Tag Schnappschüsse von Rasern knipst. Mehrere Millionen Euro hat er inzwischen schon der Stadt eingebracht.
Vor diesen Bildern, die wohl schon jeder in der Post entdeckt hat, hat wohl jeder Autofahrer Angst: Von einem Blitzer aufgenommene Fotos, die einen beim zu schnellen Fahren erwischt haben. Auf der B 27 muss man besonders aufpassen, nicht Fotomodell für Deutschlands „besten Super-Blitzer“ zu werden, der hunderte Autofahrer am Tag erwischt. So berühmt wie berüchtigt ist dieses Geschwindigkeitsmessgerät inzwischen schon über die Bundeslandgrenzen hinaus.
Das macht den Super-Blitzer so erfolgreich
Der berüchtigte Blitzer Deutschlands, der am Tag im Durchschnitt deutlich mehr Autofahrer erwischt als andere Messgeräte am Straßenrand, steht auf der B 27 bei Reutlingen in Walddorfhäslach. Der als Traffistar S350 bekannte Blitzer erwischt täglich Fahrzeugführer, die etwas zu zügig unterwegs sind. Die geschickte Positionierung direkt hinter einer Brückensäule ist dabei das Geheimnis. Dadurch ist er nämlich für vorbeifahrende Autofahrer nahezu unsichtbar. Die 330.000 Euro Installationskosten scheinen sich also gelohnt zu haben.
In den ersten acht Monaten seit der Inbetriebnahme hat der Blitzer stolze vier Millionen Euro Bußgelder eingenommen. Eine Baustelle in der Nähe ist ebenfalls der Grund für den Erfolg. Denn hier beträgt die erlaubte Geschwindigkeit nur noch 60 Kilometer pro Stunde, anstelle der ursprünglichen 120 km/h. 260.000 Fahrer haben dies nicht beachtet oder einfach nicht bemerkt und müssen nun zahlen. Die Landesregierung Baden-Württembergs plant sogar die Installation weiterer Blitzer-Anlagen. Dies sind schlechte Neuigkeiten für Raser und unvorsichtige Fahrer.
Unglaubliche Erfolgsquote des Blitzers bei Reutlingen
Etwa elf Kilometer nördlich von Reutlingen ist der Super-Blitzer aufgestellt und nach Stuttgart ausgerichtet. Rund 70.000 Autofahrer passieren die Strecke täglich. 3.000 Autofahrer schaffte der Blitzer an einem einzigen Tag wegen Überschreitung der vorgesehenen Geschwindigkeitsbegrenzung per Foto festzuhalten.
Allerdings ist der Blitzer auf der B 27 technisch nicht perfekt und hat auch seine Schwächen. Viele der aufgenommenen Bilder können aufgrund der Witterung, so zum Beispiel bei Nebel, Regen oder Schnee nicht verwendet werden. Denn wenn die Sicht beeinträchtigt und das Fahrzeug nicht klar erkennbar ist, sind die Bilder für die Ausstellung des Bußgeldes unbrauchbar. Wenn sich außerdem mehrere Fahrzeuge im Erfassungsbereich befinden, ist eine eindeutige Identifizierung oft schwierig. Hat es einen aber dennoch erwischt, muss man wohl oder übel zahlen.
