Alle Reisenden betroffen: Deutsche Bahn kündigt neue Maßnahme an

Regionalzug der Deutschen Bahn fährt aus dem Hauptbahnhof Berlin.
Symbolbild © istockphoto/NGCHIYUI

Die Deutsche Bahn kündigt eine neue Maßnahme an, die künftig alle Fahrgäste betreffen soll. Das sind die Hintergründe und Expertenmeinungen dazu.

Das Image der DB ist bundesweit nicht das beste. Jetzt kündigt die Deutsche Bahn auch noch eine neue Maßnahme an, die Einfluss auf alle Reisenden haben soll. Das steckt dahinter.

Verspätungen aufgrund von Stillstand

Zahlreiche Deutsche sind auf die Deutsche Bahn angewiesen, da sie täglich oder wöchentlich hin- und herpendeln. Auch Urlauber nehmen die Bahn für Reisen gern in Anspruch. Doch leider läuft das nicht immer so wie geplant. Verspätungen kommen gerade bei ICE- oder IC-Verbindung häufig vor, sehr zum Leidwesen der Fahrgäste. Tatsächlich sind der häufigste Grund hierfür Personen im Gleis. Werden diese registriert, ist eine Weiterfahrt des Zuges ausgeschlossen. Die verständigte Bundespolizei muss erst einmal vor Ort prüfen, ob sich alle Personen wieder außer Gefahr befinden. Erst wenn dies bestätigt ist, rollt der Zug wieder. Diese Prozedur verursacht erhebliche Verspätungen, die meist den Fahrplan für den gesamten Tag auf den Kopf stellen.

Neue Maßnahme angekündigt

Die DB ist sich dieses Problems durchaus bewusst. Denn allein im letzten Jahr kam es rund 4.000-mal zu Bundespolizei-Einsätzen wegen Personen im Gleis. Die Verantwortlichen möchten derartig verursachte Stillstände der Züge reduzieren, um den Reisenden wieder mehr pünktliche Fahrten zu ermöglichen. Daher kündigte die Deutsche Bahn vor Kurzem folgende neue Maßnahme an: Die Züge sollen künftig langsam auf Sicht weiterrollen. Hierfür müsste jedoch zwischen folgenden Fällen unterschieden werden: Es befinden sich Personen am Gleis, es befinden sich Personen im Gleis oder es handelt sich um Kinder am/im Gleis. Das langsame Weiterfahren käme nur in Betracht, wenn sich keine Kinder oder Personen auf den Zuggleisen befinden. Hierdurch erhoffe man sich auf lange Sicht einen flüssigeren Bahnverkehr.

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Bundespolizei hat Bedenken

Bislang kündigte die Deutschen Bahn die neue mögliche Maßnahme lediglich als Vorschlag an. Der Gewerkschaftsvorsitzende der Bundespolizei, Andreas Roßkopf, reagierte darauf mit heftiger Kritik. Die Handhabe sei laut ihm unverantwortlich. Nachdem Züge auch bei langsamen Tempo lange Bremswege hätten, stelle ein solches Verhalten eine absolute Gefahrensituation dar. Stattdessen solle man die Gleise bautechnisch besser absichern, sodass Personen gar nicht erst in eine solche Situation kommen könnten. Wie die Deutsche Bahn hierüber denkt und wie sie in nächster Zeit tatsächlich vorgehen wird, ist bisher noch ungewiss.