E-Auto-Besitzer jubeln: 8000 neue Ladestationen in Deutschland

Mehrere aufgereihte E-Ladesäulen
Symbolbild © istockphoto/Michael Piepgras

Ladestationen in Deutschland für das eigene E-Auto waren bisher eher eine Randerscheinung. Oft musste man Glück haben, um eine zu entdecken. Doch dies wird sich wohl bald ändern, denn zahlreiche Anbieter wollen das Ladenetz ausbauen.

Der Plan der Ampel-Koalition ist ambitioniert. Bis zum Jahr 2030 will man im Zuge der Mobilitätswende in Deutschland 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen haben. Dafür braucht es natürlich auch eine passende Infrastruktur. Diese soll nun ausgebaut werden und Deutschland soll fürs E-Auto tausende neue Ladestationen bekommen. Dieses Deutschlandnetz werden zehn Anbieter, die den Zuschlag bekommen haben, ausbauen.

Ehrgeizige Ziele für mehr Ladepunkte

Das Ziel und gleichzeitig die Hürde sind, 900 neue Standorte mit fast 8.000 neuen Ultra-Schnellladepunkten für Elektroautos aufzubauen. Bekanntgemacht hat diese Infos und Pläne das Bundesverkehrsministerium in einer Pressemittelung. 2020 war ursprünglich die Rede von 1.000 neuen Standorten. Dies war dann doch zu viel für die Wirtschaftsleistung. Die Idee, eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge flächendeckend zu gewährleisten, besteht aber weiterhin. Interessanterweise sind jedoch einige der Marktführer wie EnBW, Tesla und Aral zunächst nicht Teil dieses Projekts.

Diese Unternehmen haben bereits beachtliche Ladeinfrastrukturen in Deutschland etabliert, aber das Deutschlandnetz wird von anderen Akteuren aufgebaut. Trotzdem soll diese Initiative dazu beitragen, das Laden von Elektroautos noch bequemer und allgegenwärtiger zu gestalten. Hoffentlich wird man bald mit dem E-Auto in Deutschland an weitaus mehr Ladestationen laden oder „tanken“ können. Zu den ausgewählten Unternehmen, die das verwirklichen sollen, gehören Allego, BayWa Mobility, Eon, Eviny, Fastned, EWE Go, Mer Germany, Pfalzwerke, TotalEnergies und Deutschlandnetz.

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Pläne zum Ladestationen-Ausbau nicht ohne Kritik

Die Tatsache, dass Unternehmen wie Tesla, EnBW, Aral und Fastned nicht am Deutschlandnetz-Projekt teilnehmen, hat weniger mit unattraktiven Angeboten zu tun als vielmehr damit, dass sie sich von Anfang an nicht beworben haben. Als der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer das Deutschlandnetz vorstellte, gab es bereits Kritik und Bedenken. EnBW, Aral, Tesla und Fastned hatten sogar in Erwägung gezogen, gegen möglicherweise unfair subventionierte Konkurrenz mit festen Preisobergrenzen zu klagen.

Letztendlich kam es jedoch nicht zu dieser Klage. Fastned entschied sich sogar dafür, am Deutschlandnetz teilzunehmen und gewann zwei der 23 regionalen Lose. Nun sollen an diesen insgesamt 92 Standorten jeweils bis zu 16 Schnellladesäulen für Elektroautos entstehen – eine deutliche Verbesserung zum momentanen Status quo.