Erste deutsche Großstadt führt elektrische Feuerwehrautos ein

Ein Feuerwehrauto von MAN fährt auf der Straße.
Symbolbild © istockphoto/Tramino

Elektroautos sind bekanntlich in aller Munde. Elektrische Feuerwehrautos hingegen klingen noch sehr nach Zukunftsmusik. Diese deutsche Großstadt arbeitet jetzt mit ihnen.

E-Autos erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Da spielt nicht nur der Trend zum Verbrenner-Verbot mit hinein. Viele Menschen in Deutschland hätten Lust, einen Stromer zu fahren. Vor allem unter jüngeren Leuten ist die elektrische Alternative ganz klar die bevorzugte Variante. Aber auch die Feuerwehr scheint nun Interesse zu bekunden. Diese deutsche Großstadt führt inzwischen elektrische Feuerwehrautos ein.

Elektrische Feuerwehrautos

Um genau zu sein, fährt in dieser Stadt bereits seit letztem Jahr ein eLHF – das steht für elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug. Das elektrische Feuerwehrauto des Herstellers Rosenbauer hatte man ein Jahr und einen Monat lang getestet, bis es endlich an den Start gehen konnte. Seitdem ist der große rote Stromer im Einsatz. Da sich Berlin bisher sehr zufrieden mit E-Feuerwehrauto zeigt, hat es noch gleich vier weitere Wagen der Marke Rosenbauer bestellt. Werden elektrische Feuerwehrautos jetzt zur Norm?

In dieser deutschen Großstadt

Das wird noch dauern, denn schließlich verfügt die Berliner Feuerwehr insgesamt über 1.000 Fahrzeuge – wenn auch nicht jedes davon ein Löschfahrzeug ist. Außerdem gibt es nicht nur positive Stimmen zu dem eLHF. Bei manchen stehen die elektrischen Feuerwehrautos in der Kritik, weil sie rekordverdächtig schwer sind. Ein normales Feuerwehrauto wiegt, wenn es voll beladen ist, circa 14 Tonnen. Zulässig sind 16 Tonnen – bleibt also ein wenig Spielraum. Bei der Stromer-Variante wird es da hingegen ziemlich eng.

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Der eLHF bringt im Leergewicht bereits 12,79 Tonnen auf die Wage. Nimmt man nun den gefüllten Löschwassertank mit 1.200 Litern Wasser sowie die 100 Liter Schaummittel hinzu, wird es schon schwerer. Aber damit nicht genug: Im eLHF sollen noch hydraulische Schneide- und Spreizgeräte, Stromerzeuger, eine Kettensäge, Flutlichtstrahler und unterschiedliche Leitern sowie Schläuche und Flaschen für Atemluft Platz finden. Viele sehen hier ein klares Problem, welches die Führung der Feuerwehr als unbedenklich abtut. Das beladene Auto soll nämlich 15,8 Tonnen schwer sein. Da bleiben dann 200 Kilogramm Spielraum bei den elektrischen Feuerwehrautos. Ob das gut gehen kann?

Starker Akku, aber schwer

Auf der anderen Seite sollte man den Einschätzungen der Experten ja Vertrauen schenken können. Das erste Berliner Elektro-Feuerwehrauto ist schließlich auch schon seit einem Jahr erfolgreich im Einsatz. Neben der Kritik am Gewicht überzeugt der eLHF übrigens beim Akku auf voller Linie. Da man ihn mit ganzen 150 kW auflädt, sind seine Batterie schon nach einer halben Stunde wieder voll geladen. Damit kommt er 100 Kilometer weit. Und sollte die Fahrt einmal länger andauern, befindet sich immer noch ein Dieselmotor im Inneren.