Knöpfe sollen zurück ins Auto – „Bedienungsanleitung wie Katalog“

Ein Tesla von innen.
Symbolbild © istockphoto/Sjoerd van der Wal

Neue Bewertungen haben nun dafür gesorgt, dass Experten fordern, dass bestimmte Knöpfe zurück ins Auto sollen. Sie sehen Sicherheitsgefahren und ein steigendes Unfallrisiko mit den heutigen Ausstattungen.

Auto-Experten warnen nach einer Bewertung davor, dass Autos zu einem erhöhten Risiko beitragen. So sollen laut ihrer Einschätzung auch bestimmte Knöpfe wieder ins Auto gebaut werden.

Automobilbranche in Aufruhr

Die jüngste Ankündigung von Euro NCAP, ihre Bewertungskriterien ab 2026 zu ändern, hat die Automobilbranche aufgerüttelt. Die Sicherheitsorganisation möchte Hersteller dazu ermutigen, „separate, physische Bedienelemente für Grundfunktionen auf intuitive Weise zu verwenden“. Dies bedeutet, dass altbewährte Knöpfe wieder ins Auto zurückkehren sollen.

Diese Neuerung zielt darauf ab, die Zeit, die der Fahrer von der Straße abgewandt ist, zu verkürzen und somit die Sicherheit beim Fahren zu erhöhen. Matthew Avery, Direktor für strategische Entwicklung bei Euro NCAP, betonte, dass die übermäßige Nutzung von Touchscreens ein branchenweites Problem darstelle.

Moderne Technik sorgt für mangelnde Sicherheit

Fast jeder Fahrzeughersteller verlagere wichtige Bedienelemente auf zentrale Touchscreens, was zu einer erhöhten Ablenkung und einem gesteigerten Risiko von Unfällen führe. Daher sei es dringend erforderlich, die physischen Bedienelemente zurückzubringen, um die Sicherheit am Steuer zu gewährleisten. Damit sollen diese Knöpfe wieder ins Auto zurückkehren.

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Ab 2026 sollen Fahrzeuge ohne bestimmte physische Tasten Punktabzüge in der Gesamtbewertung von Euro NCAP erhalten. Dies betrifft unter anderem Funktionen wie den Warnblinker, die Hupe, die Blinker, die Scheibenwischer und sämtliche SOS-Funktionen wie den eCall. Eine Fünf-Sterne-Bewertung von Euro NCAP ist für viele Hersteller ein bedeutendes Marketinginstrument in puncto Sicherheit, weshalb sie bestrebt sind, die neuen Vorgaben zu erfüllen.

Diese Neubewertung könnte primär Tesla treffen, da der Elektroauto-Hersteller nahezu alle physischen Bedienelemente aus seinen Fahrzeugen verbannt hat. Tesla wurde bereits für seine Bedienung kritisiert, insbesondere in Bezug auf den speziellen Lenkrad-Blinker, der in einigen Situationen als problematisch angesehen wird. In Norwegen haben hauptsächlich Fahrschulen gegen diesen Blinker protestiert, da er besonders im Kreisverkehr zu Schwierigkeiten führen kann.