Statt Streusalz: Winterdienste wollen jetzt Gurkenwasser einsetzen

Ein Schneeräumdienst befreit eine Straße von Schnee.
Symbolbild © istockphoto/Leo Malsam

Erste Winterdienste wollen jetzt statt Streusalz Gurkenwasser einsetzen. Was erst einmal merkwürdig klingt, soll zur Nachhaltigkeit beitragen und die Umwelt schonen. Das steckt hinter dieser Idee.

Statt Streusalz setzen nun die ersten Winterdienste Gurkenwasser ein. Das mag für manch einen merkwürdig klingen. Doch auf diese Weise wird die Umwelt geschont. Das steckt hinter dieser außergewöhnlichen Idee.

Kein Streusalz verwenden

Nicht nur die Städte und Gemeinden kennen die lästige Räumpflicht von Schnee und Eis auf den Gehwegen und Straßen. Da die Pflicht fürs Räumen und Streuen für Gehwege auf die angrenzenden Grundstückseigentümer umgelegt worden ist, müssen auch viele Privatpersonen dieser nachkommen. Schon lange ist das zuvor verwendete Streusalz verpönt und vielerorts sogar explizit verboten. In Böden, dem Grundwasser und auf Pflanzen wirkt es nämlich extrem schädlich. Deswegen raten Umweltexperten zu Sand oder bestimmten Granulaten. Ansonsten hilft einfach nur das Schneeschieben mit Besen und Schneeschaufel.

Statt Streusalz Gurkenwasser

Schon 2019 startete ein Pilotprojekt in Niederbayern, das sich als äußerst effektiv und umweltschonend erwiesen hat. Hier benutzen die Straßenmeistereien rund um Dingolfing nämlich Gurkenwasser, um die Straßen im Winter von Schnee und Eis zu befreien. Dadurch werden deutlich Salz und Wasser eingespart.

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Denn das verwendete Gurkenwasser entsteht bei der Produktion von Salzgurken aus dem Glas und wird eigentlich über eine Kläranlage entsorgt. Dies geschieht nun nicht mehr. Das anfallende Wasser wird in einer extra installierten Anlage gereinigt. Anschließend bereitet die Straßenmeisterei Dingolfing dieses mit einem Salzgehalt von 21 Prozent auf und es kann anschließend als Streusalz-Ersatz dienen. Dadurch spare man laut dem Develey-Werk jährlich etwa 180 Tonnen Streusalz und knapp eine Million Liter Wasser ein.

Nicht nur das Sparen von Salz und Wasser kommt somit der Umwelt zugute. Es wird auch Wasser verwendet, das eigentlich entsorgt werden würde. Somit trägt diese Variante der Wiederverwertung zur Schonung der Ressourcen bei. Die so gewonnene Sole ist zudem nicht so schädlich wie das sonst verwendete Streusalz.