Strafen drohen: Mit dem E-Auto einfach in die Umweltzone fahren

Umweltzone Verkehrszeichen
Symbolbild © istockphoto/Firn

Deutschland ist bekannt für seine Bürokratie und die zum Teil umständlichen Vorschriften. Ein Paradebeispiel dafür sind die Strafen für E-Autos in Innenstädten.

Einem Fahrzeugbesitzer eines E-Autos fällt es schwer, ausgerechnet diese Vorschrift nachzuvollziehen. Doch wenn man sich nicht daran hält, drohen zum Teil hohe Strafen. Das musste eine Münchnerin am eigenen Leib erfahren.

Strafzettel für E-Autos in Umweltzone

Eine Fahrt durch die Innenstadt kam eine Autofahrerin teuer zu stehen, denn sie soll einen Strafzettel in Höhe von 128 Euro bezahlen. Die Ursache dafür ist etwas skurril. Die Münchnerin sei mit ihrem E-Mobil durch die Stadt gefahren, aber ohne eine grüne Plakette, die in München in der Innenstadt Vorschrift ist. Aus Presse-Mitteilungen geht hervor, dass sie mit einen kleinen BMWi3 unterwegs war.

Was dem kleinen Strom-Auto fehlte, war eine Umweltplakette. Sie mag gedacht haben, dass sie diese nicht benötigt, da ihr Auto emissionsfrei fährt und damit alle Voraussetzungen für die grüne Umweltzone erfüllt. Doch ohne diese Plakette scheint es nicht zu gehen, denn als sie nach kurzer Zeit zurückkam, fand sie einen Strafzettel hinter der Windschutzscheibe.

Teure Fahrt durch die Innenstadt

In Deutschland macht es keinen Unterschied, welches Auto man fährt, man braucht die grüne Plakette. Der Verstoß kostet die Münchnerin 100 Euro. Zuzüglich dazu fallen noch 28,50 Euro Gebühren an. Das macht eine satte Rechnung von 128,50 Euro, weil auf einem emissionsfreien Auto kein grüner Aufkleber vorhanden war.

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Die Dame kann den Sachverhalt nicht verstehen. Da das Auto sogar ein E-Kennzeichen hat, sollte jeder Beamte erkennen, um welches Fahrzeug es sich handelt, so die Fahrerin. Doch nach Aussage der Polizei in einem Interview mit der Münchner Zeitung, würde die Fahrt auch mit einem E-Kennzeichen geahndet werden, wenn die grüne Plakette fehlt.

E-Kennzeichen ist nicht genug

Eine Ursache nennt das Verwaltungsamt der Polizei: So steht das E-Kennzeichen nicht für eine Feinstaubplakette. Außerdem können auch Hybrid-Fahrzeuge das Kennzeichen erhalten, aber zusätzlich mit Diesel oder Benzinantrieb ausgestattet sein. Bei dem BMW mit der 128-Euro-Strafe sollte es der Fall gewesen sein. Der „Range Extender“ sei gegen einen Aufpreis mit einem kleinen Tank und Benzin verfügbar.

Der Presse liegen Berichte vor, dass sich die Dame mittlerweile eine grüne Plakette besorgt habe, um weitere Bußgeldbescheide zu umgehen. Verstehen kann sie den Sachverhalt aber nicht.