100.000 Arbeiter: Deutscher Großkonzern kündigt Stellenabbau an

Zwei Männer und eine Frau, offensichtlich angestellte Mitarbeiter, laufen in blauer Schutzkleidung und mit gelben Helmen durch eine große Produktionshalle.
Symbolbild © istockphoto/shironosov

100.000 Arbeiter sind von einem möglichen Stellenabbau bei diesem großen deutschen Unternehmen betroffen. Im letzten Jahr wurden die Kosten auf diesem Weg bereits um 350 Millionen Euro reduziert.

Eine überraschende Entwicklung erschüttert derzeit die deutsche Wirtschaft: Der Softwarekonzern SAP plant erneut, eine große Anzahl von Arbeitsplätzen zu streichen. Bereits zu Beginn des Jahres 2023 hatte das Unternehmen weltweit 3.000 Stellen abgebaut, um die Kosten um 350 Millionen Euro pro Jahr zu reduzieren. Jetzt deutet sich an, dass weitere 100.000 Arbeiter von einem Stellenabbau betroffen sein könnten.

Stellenabbau in der KI- und Cloud-Technologie-Branche

Am 8. Januar erhielten die Teammitglieder eine Mitteilung von Christian Klein, dem Vorstandsvorsitzenden. Diese enthielt das „Strategieupdate 2024“ und motivierte die Mitarbeiter zu intensiver Arbeit und großer Disziplin. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis fokussiert sich verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien. Die Belegschaft war verunsichert, als Klein mögliche Kosteneinsparungen ansprach. Im vorangegangenen Jahr hat SAP bereits 3.000 Stellen abgebaut, doch dieses Jahr blieb der CEO in Bezug auf konkrete Zahlen vage. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos schloss Klein nicht aus, dass es zu weiteren Stellenkürzungen kommen könnte. Er betonte dabei, dass sich Arbeitsplätze und Jobprofile grundlegend verändern würden. In einer Zeit, in der auch die Autoindustrie massive Kosteneinsparungen plant, steht die gesamte Arbeitswelt vor einer tiefgreifenden Umgestaltung.

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Zunehmend mehr Roboter als Mitarbeiter in der Technik-Branche

Die voranschreitende digitale Umwälzung und verstärkte Automatisierung sind nicht nur in der Tech-Branche von Interesse. Firmen wie Würth haben vor, bis 2030 etwa 75 Prozent ihrer logistischen Aufgaben von Robotern übernehmen zu lassen. Trotz Bedenken bezüglich möglicher Jobverluste sieht der Geschäftsführer von SAP, Klein, die Digitalisierung als unerlässlich für Deutschland an. Er betont, dass eine flächendeckende Digitalisierung für das Land, die Industrie und die öffentliche Verwaltung dringend notwendig sei. Die 111.961 Angestellten bei SAP leben nun in Unsicherheit, während das Unternehmen seine Strategie für die kommenden Jahre neu ausrichtet. Die Frage nach der Zukunft der Arbeitsplätze hängt wie ein drohendes Damoklesschwert über Europas größter Software-Firma.