Ein schlimmer Verkehrsunfall mit insgesamt 4 Todesopfern und einer lebensgefährlich verletzten Person, ereignete sich am Montagnachmittag gegen 14:15 Uhr auf der Bundesautobahn BAB5 in Fahrtrichtung Frankfurt, kurz vor dem Autobahnkreuz Walldorf.
Der Fahrer eines Sattelzuges befuhr nach derzeitigem Kenntnisstand die BAB5 in nördlicher Fahrtrichtung von Karlsruhe in Richtung Frankfurt. Kurz vor dem Autobahnkreuz Walldorf übersah er aus bislang noch ungeklärter Ursache das Stauende auf der rechten Fahrspur. In der Folge raste der Sattelzug beinahe ungebremst auf einen vor ihm stehenden PKW. Dieser wurde auf einen weiteren PKW und dieser dann unter einen Sattelzug geschoben.
Der Aufprall war hierbei so heftig, dass die beiden Kleinwagen regelrecht zwischen den beiden Sattelzügen zerquetscht wurden und als solches nicht mehr zu erkennen waren.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bot sich den Rettern ein schreckliches Unfallbild. Insgesamt waren in den beiden Kleinwagen fünf Personen eingeklemmt. Im vorderen PKW saß eine Person auf dem Fahrersitz. Im hinteren PKW saß eine 4-Köpfige Familie. Eine Jugendliche konnte schwer eingeklemmt aus dem hinteren PKW mittels hydraulischem Rettungsgerät gerettet werden. Sie wurde anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik geflogen. Für die anderen vier Insassen kam jede Hilfe zu spät. Sie waren allesamt sofort tot.
Was wird das 15-jährige Mädchen denken und fühlen, wenn ihre körperlichen Verletzungen langsam heilen? Wie wird sie es verwinden, dass ihre Schwester (13), ihre Eltern (51, 46) und ein weiterer Mann (60) brutal aus dem Leben gerissen wurden?
Nach Informationen der Polizei sind die Eltern im Alter von 51 und 46 Jahren sowie die 13-Jährige ums Leben gekommen, eine zweite Tochter im Alter von 15 Jahren überlebte schwer verletzt – befindet sich aber nicht in Lebensgefahr.
Die Feuerwehren aus Waghäusel und Kronau übernahmen die Rettung der Schwersteingeklemmten und bargen im Anschluss die verstorbenen Insassen aus den völlig zerbeulten Unfallwracks. Der vordere Sattelzug wurde beschädigt und die geladenen Schlachtabfälle liefen in großer Menge auf die Autobahn. Hier wurde im Nachgang die Feuerwehr St. Leon-Rot zum Umwelteinsatz alarmiert, da die Abfälle drohten in den nahegelegenen Bach neben der Autobahn zu laufen.
Die Bergungsarbeiten der PKW-Insassen zogen sich bis in die Abendstunden hin. Die beiden LKW-Fahrer erlitten jeweils einen Schock und mussten rettungsdienstlich behandelt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Waghäusel und Kronau waren mit zwei Rüstzügen und 30 Einsatzkräften unter der Leitung des Kommandanten aus Waghäusel Roland Oechsler im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit 4 Rettungswagen, einem Krankentransportwagen, einem Notarzt und einem Rettungshubschrauber unter der Leitung des organisatorischen Leiters Daniel Bauer vor Ort. Auch der leitende Notarzt Christoph Nießner war im Einsatz. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Rüssel machte sich vor Ort ebenfalls ein Bild der Lage.
Insgesamt 4 Kräfte der Notfallseelsorge waren im Einsatz, um die Unfallbeteiligten und Zeugen zu betreuen. Im Nachgang zum Einsatz trafen sich die eingesetzten Einsatzkräfte der Feuerwehr zudem in den Feuerwehrhäusern mit den Notfallseelsorgern um über die Geschehnisse zu reden und diese zu verarbeiten.
Die Rettungsgasse und die Gaffer waren zudem ein großes Problem an der Unfallstelle. Während die Rettungsgasse durch zahlreiche Sattelzügen und quer stehende PKW versperrt wurde, filmten Gaffer an der Unfallstelle mit ihren Smartphones. Auf der Gegenfahrbahn kam es zu einem Gaffer-Unfall, welcher ebenfalls 3 Verletzte forderte.
Die Autobahn musste über Stunden voll gesperrt werden. Der Verkehr staute sich bis hinter Weingarten zurück. Die Autobahnpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Höhe des entstandenen Sachschaden ist derzeit noch unklar.