Betrieb komplett eingestellt: Nächste Bank in Deutschland zieht Stecker

Ein Mann steckt seine Geldkarte in einem Automaten, um Geld abzuholen. Man sieht den Bildschirm mit den Tasten und das abgeschirmte Zahlenfeld zur Eingabe der PIN.
Symbolbild

Und schon wieder geht eine Bank in Deutschland insolvent. Der Betrieb wird komplett eingestellt. Das steckt dahinter.

Erneut meldet eine Bank in Deutschland sich insolvent und muss sprichwörtlich „den Stecker ziehen“. Das Unternehmen bestätigt jetzt, was schon lange vermutet wurde, und erklärt, dass der Betrieb komplett eingestellt wird.

Nächste Bank ist pleite

Bei der Bank handelt es sich um die Neobank Ruuky, welche erst vor knapp drei Jahren in Hamburg gegründet wurde. Das Unternehmen hatte knapp vier Millionen Euro Risikokapital von Cavalry und Vorwerk Ventures bekommen. Vor nicht allzu langer Zeit erhielt es zudem eine Bewertung von immerhin 16 Millionen Euro. Dass der Betrieb jetzt eingestellt wird, war für viele Mitarbeiter und Kunden ein Schock.

Eine gescheiterte Unternehmensidee

Als Neobank wollte Ruuky ganz besonders Menschen ansprechen, die nach dem Jahr 1997 geboren wurden. Die sogenannte „Generation Z“, die bereits mit Internet und Social Media groß wurde, sollte hier als Bankkunde seine Geschäfte virtuell erledigen können.

Die Idee war es dabei, eine besonders junge Zielgruppe als Kunden zu gewinnen und diese bis in das Berufsleben zu begleiten. Hierfür baute Ruuky ein sogenanntes „Social Interactive Banking“ auf. Eine spezielle App für das Smartphone, auf der sich immerhin knapp 250.000 Menschen anmeldeten.

Lesen Sie auch
Hitzewelle im Mai: In Fluss sterben gerade Hunderttausende Tiere

Alle Geschäfte werden eingestellt

Jetzt ist auf der Website der Neobank Ruuky zu lesen, dass der Betrieb komplett eingestellt wird. Stichtag hierfür ist der 30. April 2023. Menschen, die derzeit noch ihre Geldgeschäfte über die Konten bei Ruuky abwickeln, wurden von der Bank gebeten, diese zu beenden und ihre Konten entsprechend zu leeren. Etwaiges Guthaben soll auf die Konten von anderen Banken überwiesen oder aber vollständig ausgegeben werden.

Kein Käufer gefunden

Bereits zu Beginn des Jahres im Januar reichte das Gründerteam der Bank einen entsprechenden Insolvenzantrag ein. Damals gab man sich jedoch noch optimistisch und hoffte auf einen Käufer. Der Insolvenzverwalter ließ sogar in den Medien verlauten, dass es insgesamt mehr als zwanzig Kaufinteressenten für die Bank gebe. Jetzt ist der Betrieb jedoch komplett eingestellt worden und der Plan damit gescheitert.