Wer derzeit an den deutschen Stränden unterwegs ist, sollte besser aufpassen, denn hier breitet sich ein unangenehmes Ungeziefer aus.
Ungeziefer kann man zu Hause in Form von Bettwanzen oder aber auch in deutschen Wäldern und Wiesen finden. Hier verstecken sich Zecken und anderes krabbelndes Kleingetier, welches man am besten nicht nach Hause schleppen sollte. Neuerdings gibt es allerdings auch Ungeziefer an den Stränden von Deutschland. Das steckt dahinter.
Bootsbesitzer sind verzweifelt
Die Rede ist von den sogenannten Australischen Röhrenwürmern. Diese kleinen Tiere sind nur knapp fünf Zentimeter groß und wohnen in langen Röhrchen, die mindestens doppelt so groß wie ihr eigener Körper sind – und die sie selbst anfertigen! Die Röhrchen sind größtenteils aus Kalk und man kann sie an Steinen oder Holzstücken finden. Dazu gehören auch Boote. Jedoch will man die Tiere genau hier nicht haben. Deutsche Bootsbesitzer sind verzweifelt, denn es kostet jede Menge Zeit und Geld, das eklige Ungeziefer zu entfernen. Kümmert man sich jedoch nicht um das Problem, so erhöht sich das Gewicht des Bootes durch die sogenannten Kalk-Riffe und das wiederum sorgt für mehr Spritverbrauch.
Immerhin scheint das nun an deutschen Stränden zu findende Ungeziefer für andere Meeresbewohner auch von Nutzen zu sein. Denn ganz besonders Würmer und kleine Krebse finden in den Kalkröhren Schutz vor größeren und für sie gefährlichen Fischen.
Aus Australien eingeschleppt
Eingeschleppt in deutsche Gefilde wurde das Ungeziefer offenbar durch den internationalen Schiffsverkehr. Insbesondere das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern leidet derzeit unter den Tieren, die sich schnell verbreiten. Von Usedom bis zum Boddengewässer – überall findet man das Ungeziefer inzwischen.
Da insbesondere kleinere Boote auf sogenannte Antifoulingmittel verzichten, sind diese häufig von dem Problem betroffen. Dieses Mittel ist sehr teuer, aber verhindert, dass sich Muscheln, Schnecken, Algen, aber auch die ekligen Würmer an dem Schiff sammeln. Allerdings sorgt Antifoulingmittel auch dafür, dass bestimmte Gifte ins Meer gelangen. Die perfekte Lösung ist es also nicht.
