Deutschland droht flächendeckender Mangel – Millionen betroffen

Viele Menschen tummeln sich in einer Einkaufsstraße.
Symbolbild © istockphoto/hanohiki

In Deutschland droht aktuell ein flächendeckender Mangel. Der Bund plant, mit riesigen Investitionen vorzugehen, aber es gibt Probleme mit Europa. Alle spannenden Hintergründe erfahrt ihr hier.

Der Krieg in der Ukraine ist mittlerweile über zwei Jahre alt und es ist keine Besserung in Sicht. Konsequenzen hat das für alle. Weil wir mit Engpässen zu kämpfen haben, droht in Deutschland jetzt ein erneuter Mangel. Politische Verwicklungen verzögern jegliche Lösungen. Zurzeit scheint die Lage ziemlich aussichtslos.

Flächendeckender Mangel

Die Situation ist, gelinde gesagt, kompliziert. Aus Russland kommt kein Öl mehr für die Raffinerie PCK in Nordbrandenburg. Eine Raffinerie ist eine industrielle Anlage, die aus Öl raffinierte Produkte wie Benzin, Diesel, Kerosin, Flugzeugtreibstoff, Heizöl, Schmierstoffe und Petrochemikalien erzeugt. PCK liegt in Schwedt und ist von dort für die Versorgung von Millionen Menschen verantwortlich. Der aufkommende Mangel im nordöstlichen Deutschland betrifft wirtschaftliche Instanzen wie Transportunternehmen genauso sehr wie Privathaushalte. Nun die Frage: Wenn kein Öl aus Russland kommt, kann man es nicht von woanders her importieren?

Genau das ist der Plan. Man möchte die Öl-Pipeline von Rostock – wo es nun auch die stille Stunde gibt – zur Raffinerie PCK Schwedt ausbauen. Rostock verfügt nämlich nach wie vor über Öl-Importe durch den Seeweg. Deutschland hat beschlossen, durch ein Investment von 400 Millionen Euro diesen Mangel auszugleichen und damit die Pipeline auszubauen. Für die Realisierung benötigt der Bund aber eine Genehmigung von der EU aus Brüssel. Diese jedoch lässt auf sich warten. Woran liegt das?

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Lage aussichtslos

Die Raffinerie PCK Schwedt gehört teilweise zu Rosneft. Das ist ein russisches, staatliches Ölunternehmen. Dass das Probleme mit sich bringt, ist wohl offensichtlich. Solange ein russisches Unternehmen an dem Standort selbst beteiligt ist, wird es Schwierigkeiten geben, diesen von russischem Öl unabhängig zu machen. Deutschland stellt 400 Millionen Euro für den Ausbau bereit, um Millionen Menschen aus der Region vor einem flächendeckenden Öl-Mangel zu bewahren, während der EU-Kommission mehr oder weniger die Hände gebunden sind.

Rosneft zählt nämlich zu den von den europäischen Sanktionen betroffenen Unternehmen. PCK Schwedt auszubauen, würde diesen Sanktionen widersprechen. Zurzeit besteht keine realistische Aussicht auf eine Lösung dieser verzwickten Lage. Aber irgendetwas muss geschehen, damit die Menschen in Nordbrandenburg und Umgebung nicht bald komplett auf dem Trockenen sitzen.