Ruhe beim Einkauf: Supermärkte führen erstmals stille Stunde ein

In einem Supermarkt befinden sich Regale mit Aktionsschildern
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Einige Supermärkte führen erstmals eine stille Stunde ein, um den Menschen beim Einkaufen eine gewisse Ruhe zu verschaffen. Das Konzept der teilnehmenden Märkte kommt bei einer speziellen Gruppe besonders gut an.

Aufgrund der Initiative einiger Marktleiter führen mehrer Supermärkte erstmals eine stille Stunde für ihre Kunden ein, um ihnen beim Einkaufen etwas mehr Ruhe zu verschaffen. Besonders eine spezielle Gruppe profitiert von diesem Engagement und gibt positives Feedback.

Einkaufen kann zum Stresstest werden

Wir alle kennen die Situation: Wir wollen einfach nur in Ruhe unsere letzten Einkäufe erledigen und werden dabei permanent gestört. Sei es die laut dudelnde Musik im Hintergrund oder das unaufhörliche elektronische Piepsen, das laute Geschrei und das Gedrängel der anderen Kunden. Wenn die Nerven blank liegen, können alle diese Geräusche sehr schnell störend wirken und es ist mit der inneren Ruhe vorbei. Um den Kunden diesen Stress zu ersparen, führen nun einige Supermärkte erstmals eine stille Stunde ein, um den Kunden etwas mehr Ruhe beim Einkaufen zu verschaffen.

Das passiert in der stillen Stunde

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In Supermärkten, in denen es die stille Stunde gibt, werden zu bestimmten Uhrzeiten die Geräusche abgeschwächt. Das bedeutet konkret: Es läuft keine Hintergrundmusik mehr und das Piepsen der Kassen ist leiser gestellt. Die Verantwortlichen dimmen auch die Lichter, wodurch besonders Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen und erhöhter Sensibilität profitieren. Sie begrüßen die stille Stunde sehr. So reduzieren die Märkte die Reizüberflutung und mindern den Stress.

Das Konzept stammt aus Neuseeland, wo es die stille Stunde schon länger gibt. Leider machen in Deutschland viele Supermärkte bei der stillen Stunde nicht. Sie wollen diese auch nicht in das Gesamtkonzept aufnehmen. Lidl und Kaufland zum Beispiel lehnen die Idee ab. Rewe- und Edeka-Märkte, die sich auf die stille Stunde eingelassen haben, gibt es aber in Bremen, Hannover, Konstanz und Rostock.

Der Bundesverband Autismus Deutschland e.V. begrüßt die stille Stunde und zeigt sich darüber erfreut, dass sich zunehmend mehr Märkte an dem Konzept beteiligen. Gerade für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sei diese sehr wichtig, das sie sich sonst in Isolation und Einsamkeit begeben würden.