Erste deutsche Bäckerei führt 4-Tage-Woche ein für Arbeiter

Ein Mann räumt ein Regal in einer Bäckerei ein.
Symbolbild © istockphoto/JackF

Das wird die Arbeiter freuen – aber ob es auch funktionieren kann, ist die andere Frage. Diese deutsche Bäckerei führt die 4-Tage-Woche ein und setzt damit vollkommen neue Maßstäbe auf dem Arbeitsmarkt.

Man hört es immer wieder in der letzten Zeit. Häufig gibt es Diskussionen über alternative Arbeitsmodelle. Aber kann das wirklich funktionieren? Diese deutsche Bäckerei macht es vor und führt als erster Betrieb dieser Art die 4-Tage-Woche für ihre Arbeiter ein.

4-Tage-Woche für Arbeiter

Wenn man das liest, kann man schon neidisch werden. Irgendeinen Haken muss die Sache doch haben. Einfach einen Tag weniger arbeiten – wieso darf ich das nicht? Diese deutsche Bäckerei wagt das Experiment, ihre Angestellten nur noch vier Tage in der Woche zu beschäftigen. Werden andere Unternehmen jetzt nachziehen oder ist das der Anfang vom Ende für die Bäckerei Härle? Denn mit der 4-Tage-Woche ist es noch nicht genug: Ihre Arbeiter dürfen zudem noch später zum Dienst erscheinen.

Neues Arbeitsmodell für Bäckerei

In Blaichach liegt die Bäckerei Härle, das ist im Allgäu. Die beiden Brüdern Robert und Marco führen das Familienunternehmen, das sie 2019 von ihren Eltern übernommen haben. Aber übernehmen sie sich nicht ein wenig mit ihren verrückten Ideen? Wenn die Arbeiter nur noch vier Tage pro Woche und dann auch noch zu einer späteren Schicht erscheinen, kann die pünktliche Verfügbarkeit der Backwaren dann überhaupt noch gewährleistet werden?

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Ja, sagen die Brüder. Sie hatten sich positive Auswirkungen ihres alternativen Arbeitsmodells erhofft – und waren vom Ergebnis überwältigt. Dass das 4-Tage-Konzept wirklich so gut funktioniert, hätten sie nicht gedacht. Sie sind sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis andere Unternehmen nachziehen werden. Die meisten Menschen würden sich nämlich nach mehr Freizeit sehnen, weshalb sich das Modell in ihren Augen auf Dauer durchsetzen könnte.

Familienunternehmen im Allgäu

Ganz schön utopisch von den beiden Brüdern, aber sie scheinen ja handfeste Beweise zu liefern. Denn die Bäckerei Härle schafft es auch, junge Arbeiter zu beschäftigen. Und durch das lebensfreundliche Arbeitsmodell zeigen diese sich offenbar besonders motiviert – und das in Zeiten, in denen Bäckereien vermehrt schließen. Man muss dennoch dazu sagen, dass diese Flexibilität früher, als die Angestellten wirklich noch alles von Hand machen mussten, so nicht möglich gewesen wäre. Da können moderne Maschinen den Bäckern mittlerweile eine Menge Arbeit abnehmen. Trotzdem wird in Blaichach noch jede Breze mit den Bäckers-Händen geformt. Darauf schwören Robert und Marco. Sie sagen: Manche Sachen müsse man einfach selbst in die Hand nehmen. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg.