Fast 100.000 Stellen fehlen: Fachkräftemangel in Pflege-Branche

Geschäftsgebäude in der Stadt.
Symbolbild © istockphoto/ah_fotobox

Durch den momentan in Deutschland vorherrschenden Fachkräftemangel fehlen in bestimmten Branchen mehrere 100.000 Stellen. Die Situation ist alarmierend, insbesondere in der Pflege. Leider wird befürchtet, dass sich die Situation in den nächsten Jahren weiter verschlimmern wird.

Überall wird zurzeit der Fachkräftemangel beklagt. In der Industrie, im Einzelhandel und in der Pflege fehlen tausende Stellen und Auszubildende. Eine Besserung der Situation wird durch die Lockerung der Arbeitsbedingungen erwartet, sodass mehr Menschen sich für die Arbeit in der Pflege und anderen körpernahen Dienstleistungen entscheiden.

Besonders die Pflege ist vom Fachkräftemangel enorm betroffen

Laut neuesten Statistiken fehlen insbesondere Pflegekräfte in Pflegeheimen und in ambulanten Diensten. Dadurch droht sich die Personalnot noch weiter zu verschärfen, sodass der steigende Bedarf durch die Überalterung der Gesellschaft in Zukunft kaum gedeckt werden kann.

Bis 2030 könnte ein zusätzlicher Bedarf an 99.000 nicht zu besetzenden Vollzeitstellen die Pflege in Deutschland sogar teilweise lahmlegen. Die Zahlen hierzu sind alarmierend. Die Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform verkündete dies auf Basis von eigenen Hochrechnungen.

Schon seit Jahren fehlt es an Fachkräften in der Pflege

Zwar stieg in den letzten Jahren die Anzahl an Beschäftigten in Pflegeberufen, jedoch fehlt es trotzdem an Fachkräften. So gehört aufgrund fehlenden Personals die zurzeit vom Fachkräftemangel bedrohte Branche der Pflege zu den sogenannten Engpassberufen. Der Bedarf ist unglaublich hoch und wächst jedes Jahr weiter an. Währenddessen entscheiden sich immer weniger Menschen, vor allem junge und gut ausgebildete, für eine Karriere in der Pflege.

Lesen Sie auch
Genehmigt: Millionen Bürger haben bald mehr Geld auf dem Konto

Es gibt deutlich mehr offene Stellen als Arbeitssuchende. Dies ist inzwischen ein Dauerzustand, der durch alle Standorte hinweg die gesamte Branche betrifft. Dennoch sei die Situation bei weniger qualifiziertem Personal anders. Da gibt es einen Überschuss weniger qualifizierte Bewerber auf die offenen Stellen.

Beruf des Pflegers muss an Attraktivität und Zukunftsaussichten hinzugewinnen

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, helfe es nur, den gesamten Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Eine bessere Vergütung, bessere interne Aus- und Weiterbildungen sowie generell mehr Bemühen vonseiten der Arbeitgeber werden gefordert. Man muss aus der reinen Helfertätigkeit eine Fachkrafttätigkeit herausbilden.

Erst wenn Bewerber, Arbeitgeber und Gesellschaft dies so sehen, kann sich die Lage ändern. Damit würde auch die so wichtige Anerkennung des Berufs steigen. Denn bis 2040 könnten rund 190.000 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt werden. Es st eine angespannte Situation, in der mehr Digitalisierung, Flexibilität und Entlastung gefordert wird, um den Fachkräftemangel in der Branche zu bewältigen und wieder mehr Stellen zu besetzen. Denn die Entwicklung ist eindeutig, in den nächsten 10 bis 15 Jahren wird der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in der Pflege weiter steigen.