Folgen der Inflation: Bei den Tafeln gibt es einen enormen Anstieg

Viele Menschen stehen in der Schlange, um Lebensmittel zu kaufen.
Symbolbild © istockphoto/hierderfotografgenannt

Die Inflation ist derzeit so hoch wie nie. Das macht sich überall bemerkbar. Auch bei den Tafeln. Dort suchen immer mehr Menschen Hilfe.

Die Tafeln verzeichnen derzeit einen Anstieg um 50 Prozent. Die Tendenz ist steigend, denn die Preise in Deutschland steigen immer weiter. Das gibt der Dachverband Tafel Deutschland an. Er macht sich vor allem um den Winter Sorgen.

Immer mehr Menschen benötigen Hilfe

Deshalb gehen sie zur Tafel. Die Tafeln Deutschland helfen derzeit so vielen bedürftigen Menschen wie nie zuvor. „Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Anstieg der Kundinnen und Kunden von 50 Prozent“. Dies sagt der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland. Insgesamt kommen etwa zwei Millionen Menschen zur Tafel.

Das Problem: Die Lebensmittelspenden gingen gleichzeitig zurück. Deswegen sind ein Drittel der Tafeln so überlastet, dass sie Aufnahmestopps verhängen mussten. Für die Helfer ist das psychisch sehr belastend. Denn sie müssen Hilfe suchende Menschen wegschicken.

Geld reicht nicht mehr zum Leben

Viele Menschen leiden derzeit unter großen Existenzängsten und Sorgen. Sie wissen nicht, wie sie Lebensmittel, Wohnen und Heizen bezahlen sollen. Die Tafeln können jedoch nicht auffangen, was der Staat nicht schafft. So der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland. Die staatlichen Hilfen sind unzureichend und kommen zu spät. „Menschen, die zu den Tafeln kommen, haben keine Reserven. Armutsbetroffene Menschen benötigen jetzt schnelle Hilfen.“ Dies sagt er weiterhin.

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Bundesweit gibt es rund 960 Tafeln. Diese verteilen Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, an Bedürftige. Ende September hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Zahl der Menschen, die im Jahr 2020 bei einer Tafel waren, auf knapp 1,1 Millionen Menschen beziffert. Dabei bezog es sich auf eine Umfrage.

Diese Menschen gehen zur Tafel

Hauptsächlich benötigen die ALG II-Empfänger und Rentner Hilfe. Seit Beginn des Ukraine-Krieges kommen aber auch immer mehr Geflüchtete zur Tafel. Dazu kommen immer mehr Menschen, die nicht länger von ihrem Einkommen allein leben können. Dies liegt an den gestiegenen Preisen. Die hohe Inflation wirkt sich somit auf die Besucher der Tafel aus.

Aber auch Menschen mit nicht ganz geringem Einkommen suchen Hilfe. Denn sie mussten teilweise hohe Vorauszahlungen für Energie leisten.

Die Lage wird sich weiter zuspitzen. Deswegen appelliert der Dachverband Tafel Deutschland an die Solidarität der Gesellschaft. „Wir sind ein reiches Land, wir können es schaffen, dass alle Menschen gut durch diesen Winter kommen.“ So sein Aufruf.