Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Im Vergleich der Bundesländer haben Forscher in Baden-Württemberg 2018 am meisten Tiere für ihre wissenschaftlichen Versuche verwendet.
Mit rund 534 000 Tieren liegt die Zahl noch über der in Bayern und Nordrhein-Westfalen, wie aus einer Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) hervorgeht.
Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn machte darauf aufmerksam, dass damit erstmals ein Bundesland innerhalb eines Jahres über eine halbe Million Versuchstiere verwendet habe. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) betonte, die Landesregierung nehme die Abwägung zwischen der gesetzlich garantierten Freiheit der Forschung und der ethischen Vertretbarkeit von Tierversuchen sehr ernst.
Allerdings sei Baden-Württemberg ein wichtiger Standort der biomedizinischen Forschung. «Dabei kann gegenwärtig und voraussichtlich auch in absehbarer Zukunft nicht auf Tierversuche verzichtet werden.» Eine Reihe lebensrettender Behandlungsansätze basierten letztlich auf solchen Experimenten.
In Relation zur Einwohnerzahl lagen laut den Tierschützern Hamburg und Berlin vorn. Insgesamt sind deutschlandweit 2018 etwa 2,8 Millionen Tiere für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt worden.