Für Millionen Ebay-Nutzer: Finanzamt droht mit Nachzahlungen

Ein Mann sieht sich die Verkaufsplattform Ebay an.
Symbolbild © istockphoto/Prykhodov

Wer gern das ein oder andere ungenutzte Stück aus seinem Keller bei Ebay verkauft, muss jetzt ganz genau aufpassen. Denn nun droht das Finanzamt mit fetten Nachzahlungen.

Das Online-Verkaufsportal Ebay ist für viele Menschen in Deutschland (und darüber hinaus) eine ungemein praktische Angelegenheit. Hier lässt sich im Handumdrehen das ein oder andere ungenützte Stück aus dem Keller oder vom Dachboden verkaufen. Ganz egal, ob Omas altes Porzellan oder aber Sammelkarten von Pokémon. Bei Ebay findet jeder, was er sucht, und das oft zu kleinen Preisen. Umso erschreckender ist es jetzt, dass das Finanzamt mit fetten Nachzahlungen droht.

Neues Gesetz kommt

Wer bei Ebay oder anderen Verkaufsplattformen wie Vinted des Öfteren ungenutzte Gegenstände verkauft, muss jetzt aufpassen. Denn die Nutzer dieser Plattformen stehen derzeit vom Finanzamt unter besonders genauer Beobachtung. Denn es gibt nun ein neues Gesetz mit dem sperrigen Namen „Plattformen-Steuertransparenzgesetz“, kurz auch PStTG.

Im Klartext bedeutet das, dass Ebay und Co. jetzt verpflichtet sind, dem Finanzamt sämtliche Nutzerdaten zu übermitteln. Dazu zählt neben dem Namen und Anschriften auch eine Übersicht über etwaige Transaktionen und Verkäufe. Damit will man offiziell Schwarzhändler finden und aufhalten. Allerdings kann dieses neue Gesetz auch Privatpersonen betreffen. Denn wenn die Daten ausgewertet sind, drohen unter Umständen saftige Steuerrückzahlungen.

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Meldung ist Pflicht

Jeder Nutzer, der im Jahr mehr als dreißig Verkäufe getätigt hat, muss von Ebay und Co. gemeldet werden. Auch wenn jemand insgesamt mehr als 2.000 Euro Umsatz macht, muss eine Meldung erfolgen. Man kann nur hoffen, dass kleine Privatverkäufer auf Ebay und Co. nichts zu befürchten haben und es nicht bald zu saftigen Nachzahlungen kommt.

Wer ein Gewerbe auf Ebay hat, muss fest damit rechnen, bald einen Brief vom Finanzamt zu erhalten. Wer regelmäßig Produkte kauft und wieder verkauft und dabei einen Gewinn erzielt, muss ebenfalls sehr wachsam bleiben. Auch hier könnte sich bald das Finanzamt melden.