Haushalte kochen Eier mit Regenwasser – Gesundheitsgefahr droht

Frau schöpft Regenwasser mit der Gießkanne.
Symbolbild ©istockphoto/Astrid860

Wegen der hohen Inflation und der Energiekrise wollen alle Haushalte sparen. Doch dabei sollte man vorsichtig sein, denn es gibt Risiken.

Wer viel kocht, verbraucht viel Energie und auch Wasser. Daher nutzen manche einen Trick, wie beim Eierkochen, um zu sparen. Doch Verbraucher sollten vorsichtig sein. Es droht Gesundheitsgefahr.

Vermeintlicher Spartrick birgt gesundheitliche Risiken

Die aktuelle Inflationsrate liegt bei knapp 10 Prozent. Dies gab das Statistische Bundesamt im Dezember 2022 an. Die Verbraucher sind somit zum Sparen gezwungen. Sie greifen dafür zu vielfältigen Möglichkeiten. Wer aber beim Kochen von Eiern am falschen Ende spart, riskiert seine Gesundheit.

Beim Kochen von Eiern lässt sich bares Geld sparen, wenn man sie nicht in Leitungs-, sondern in Regenwasser kocht. Davon profitieren auch die heimischen Pflanzen. Denn Eier geben beim Kochen unter anderem Kalzium in löslicher Form ab. Dieses ist für die Pflanzen ein Mineraldünger. Pflanzen können Regenwasser besser aufnehmen als Leitungswasser und der Mineraldünger sorgt zusätzlich zur Festigkeit von Stängeln und Blättern bei. So ist dieser Spartrick zumindest für Pflanzen ideal.

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Spartrick birgt Gefahren für Menschen

Doch was für die Pflanzen empfehlenswert ist, kann für den Menschen gesundheitsschädigend sein. Regenwasser ist nämlich für den menschlichen Organismus nicht empfehlenswert. Eine Studie der Universität Stockholm wies nach, dass das Regenwasser weltweit mit der umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien-Gruppe PFAS* kontaminiert ist.

PFAS sind eine Gruppe von Industriechemikalien, die etwa 4700 Substanzen umfasst. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden sie seit langer Zeit in vielen Industriebereichen und auch im Haushalt weit verbreitet eingesetzt (Quelle: Umweltbundesamt).

Wie die Forschergruppe feststellte, lag die weltweit gemessene PFAS-Konzentration im Regenwasser oftmals über dem dänischen Grenzwert für Trinkwasser. Die Qualitätsstandards für europäische Binnengewässer wurde in vielen Fällen überschritten. Die Idee, seine Eier in Regenwasser zu kochen, sollte folglich gründlichst überdacht werden.

Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt auf ihrer Homepage vor diesem Trick. Denn Regenwasser fließt über das Dach ab. Dadurch enthält es häufig Kupfer und Zink. Zudem kann Regenwasser durch Vogelkot, tote Tiere, Laub und andere Umwelteinflüsse kontaminiert sein. Es eignet sich trotz des Sparpotenzials auf keinen Fall zum Kochen.