In Karlsruhe zusehen: Storchenbestand hat sich erholt in der Fächerstadt

ARCHIV - Foto: Stadt Karlsruhe

Karlsruhe: Die Störche sind seit einigen Wochen aus ihren Winterquartieren zurück.

Viele Störche sind aufgrund der milden Winter und des dadurch reichlich vorhandenen Futters gleich in Mitteleuropa geblieben.

Weißstörche können auch mitten in Karlsruhe beobachtet werden: Auf dem Verwaltungsgebäude des Zoos befindet sich ein Storchenhorst. Auch weiter im Westen in Knielingen, nahe der Kolbengärten wird fleißig geklappert, ebenso rund um den Bauhof in Neureut und im Naturschutzgebiet Fritschlach beim Sportschützenverein Daxlanden. In Neureut haben Störche Horste auf abgebrochenen Pappeln und einem stationären Kran gebaut – es lohnt sich, dem Treiben zuzuschauen.

Der Bestand der Störche hat sich in den letzten Jahrzehnten gut erholt, jedoch reicht der Bruterfolg in Deutschland immer noch nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen. Lebensraumverlust und damit verbundener Nahrungsmangel sowie Pestizideinsatz sind die Hauptgefährdungen der Störche hierzulande, aber auch in den Überwinterungsgebieten. Oft kollidieren insbesondere Jungsstörche mit Stromleitungen und sterben daran.

Der Nistplatz der Weißstörche ist der sogenannte Horst. Diesem bleiben die Störche sehr gerne treu. Meistens kommt das Männchen dort als erstes an, verteidigt den Horst gegen andere Männchen und wartet auf ein Weibchen. Da die Störche jedes Jahr versuchen, den Horst des Vorjahres wieder zu besetzen, kann es sein, dass auch dieselbe Paarung wie im Jahr zuvor zustande kommt. Die Brut beginnt im April und dauert circa 30 Tage, wobei sich die beiden Elterntiere mit der Bebrütung abwechseln. Die anschließende Nestlingszeit dauert in etwa 60 Tage.

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Ende August ziehen die Störche wieder Richtung Süden, wobei die Jungstörche ein bis zwei Wochen früher als die Altvögel starten. Unsere Störche aus Südwestdeutschland nehmen traditionell die Westroute, überqueren das Mittelmeer bei Gibraltar und überwintern in Westafrika oder im südlichen Portugal und Spanien. Immer öfter wird beobachtet, dass die Störche ihre Zugrouten verkürzen und die Winter auf der Iberischen Halbinsel und in Nordafrika verbringen, oft in der Nähe menschlicher Ansiedlungen, vor allem an Mülldeponien.