Kahlschlag bei Galeria Kaufhof: Tausende Mitarbeiter jetzt betroffen

Ein riesiges Galeria-Kaufhof-Gebäude erstrahlt abends im Dunkeln. In der untersten Etage brennen noch alle Lichter. Vor dem Gebäude stehen einige Fahrräder.
Symbolbild © istockphoto/Ilari Nackel

Die Unruhe bei der angeschlagenen Galeria-Kaufhof-Kette nimmt zum Ende des Jahres an Fahrt auf. Für viele Mitarbeiter droht das Aus.

Der Konzern steckt seit vielen Jahren in der Krise. Jetzt ist auch noch ein erhofftes Übernahmeangebot geplatzt und das Schlimmste steht bevor. Frustration macht sich breit.

Keine Übernahme durch Onlineshop

Der Betriebsrat von Karstadt hat schlechte Nachrichten. Der Onlineshop buero.de hat sein Angebot für eine geplante Übernahme zurückgezogen. Laut Jürgen Ettl, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, wäre das eine faire Chance gewesen.

Er selbst meint gegenüber der deutschen Presseagentur, dass sich so langsam der Frust breit mache. Dabei hätte man anfangs Hoffnung gehabt, da man sich gemeinsam in konstruktiven Gesprächen befand.

Krisensituation führt wohl zur Absage

Nachfragen beim Chef von buero.de, Markus Schön, bestätigen die Absage, 47 Filialen zu übernehmen. Als Grund dafür nannte er die vielen Schließungen und die zunehmende Konfliktlage des Kaufhauses.

Damit hätten sich für buero.de die Rahmenbedingungen zu stark verändert. Das einstige Angebot wäre seiner Meinung nach nicht mehr akzeptabel gewesen.

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In die Enttäuschung mischt sich auch Hoffnung. Es machen Vermutungen die Runde, dass andere Unternehmen Ihr Interesse geäußert haben. Scheinbar ist für Kaufhof noch nicht alles verloren.

Kaufhaus im Schutzschirmverfahren

Seit Ende Oktober befindet sich Galeria Kaufhof abermals im Schutzschirmverfahren. Miguel Müllenbach, Chef der Kaufhauskette, meinte zum damaligen Zeitpunkt, mindestens ein Drittel der bestehenden 131 Filialen schließen zu müssen. Das bedeutet für über 41 Standorte das Ende. Tausende Mitarbeiter sollen demnach von einer Kündigung betroffen sein.

Forderung nach Perspektiven und Konzept

Bis zum heutigen Tag sei noch nicht bekannt, wie viele Kaufhäuser wirklich von der Schließung betroffen sind. Aktuell laufen noch Gespräche mit den Vermietern.

In diesem Zug fordert Ettl konstruktive Perspektiven für die Mitarbeiter und ein Konzept für die Kunden. Damit zielt er auf eine Einheit aus stationärem und digitalem Geschäft, um auf lange Sicht einen Mehrwert zu generieren.