„Mach da nicht mit“: Wirtshaus bietet jedes Gericht für unter 7 Euro an

Ein uriges Restaurant, vor dem Tische und Stühle stehen.
Symbolbild © imago/Pond5 Images

Weil ein Wirt nicht bei den Preiserhöhungen in der Gastronomie mitmachen will, bietet er in seinem Wirtshaus jedes Gericht für unter 7 Euro an. Dies begeistert nicht nur die Kunden, sondern bringt auch dem Gastronomen einige Vorteile.

Ein Wirt will die allgemeinen Preiserhöhungen in seiner Branche nicht mitmachen und bietet deshalb in seinem Wirtshaus jedes Gericht für unter 7 Euro an. Die Kunden sind begeistert, doch auch der Gastronom profitiert davon. Er spricht von einer Win-win-Situation für alle.

Der Gastronomie bleiben die Kunden weg

Was die Restaurants, Cafés und Wirtshäuser bereits lange vorher befürchtet haben, ist tatsächlich eingetreten. Seitdem zu Beginn des Jahres die Mehrwertsteuer von 7 wieder auf 19 Prozent erhöht worden ist, bleiben die Gäste aus. Die meisten Gastronomiebetriebe haben nämlich die erhöhten Preise an die Kunden weitergegeben. Da nutzte dann auch so manche kreative Offenlegung der Preise nicht viel. Denn obwohl viele Kunden Verständnis zeigten, hieß das nicht, dass sie auch bereit waren, die hohen Preise zu zahlen.

Wirt spielt nicht mit

Diese verheerende Situation bemerkte auch ein Wirt aus Waiblingen in Baden-Württemberg. Er wollte dieses Spiel jedoch nicht mitspielen und weigerte sich standhaft, die Preiserhöhungen an seine Gäste weiterzugeben. Er hatte eine andere Idee: Der Wirt bietet in seinem Wirtshaus jedes Gericht für unter 7 Euro, nämlich für 6,90 Euro, an. Das Besondere daran ist jedoch, dass beim Bezahlen des Menüs der Kellner nicht nur die Rechnung serviert, sondern auch eine Spendenbox auf den Tisch stellt. In diese können die Gäste einen Betrag geben, der ihnen angemessen erscheint. Die Spenden gehen dann an gemeinnützige Vereine wie das Kinderhospiz Pusteblume, den Tafelladen in Waiblingen und die Streunerfreunde Lugoj-Romania. Der Gastronom startete die Aktion am 19. Februar. Sie endet am 17. März.

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Doch was hat der Wirt davon? Er hat sich überlegt, wie er trotz der Mehrwersteuererhöhung genug Gäste bekommt und dabei auch noch Steuern spart. Er errechnete den durchschnittlichen Warenwert und kam auf 6,90 Euro. Sein Modell rentiert sich durch die enorm gestiegenen Gästezahlen und den dadurch gestiegenen Getränkekonsum. Bis zu 400 Anrufe pro Stunde bekommt er, sodass man am besten persönlich vorbeikommt und bestellt. Denn ans Telefon bekommt man den Wirt wohl kaum. Zudem sind die Spenden steuerfrei.