Nach 120 Jahren: Deutscher Großkonzern muss Pleite anmelden

Ein Laden hat ins Schaufenster die Schrift
Symbolbild © istockphoto/Heiko119

Derzeit jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Nun muss erneut ein deutscher Großkonzern seine Pleite anmelden. Das renommierte Unternehmen gibt es bereits seit über 120 Jahren.

Die Coronapandemie und nicht zuletzt die Inflation und Knappheit von Rohstoffen durch den Krieg in der Ukraine treiben immer mehr Menschen in den Ruin. Insbesondere deutsche Traditionsunternehmen leiden darunter und immer mehr müssen ihre Pleite verkünden. Nun hat es das nächste Unternehmen erwischt.

Insolvenzantrag ging ein

Die Rede ist in diesem Fall von dem berühmten Glashersteller Ritzenhoff. Hier liegt das Unternehmen – im wahrsten Sinne des Wortes – in Scherben. Bereits vergangenen Donnerstag meldete das Unternehmen seine Pleite an und es ging ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Arnsberg ein. Der Verwalter der Insolvenz in Eigenverwaltung ist Dr. Alexander Höpfner.

Die Pleite des Traditionsunternehmens bahnte sich schon lange an. Seit über 120 Jahren existiert die Firma bereits und ist besonders bekannt für ihre bunten Gläser. Doch der Ausbruch der Coronapandemie schränkte die Produktion plötzlich ein. Darauf folgten die immer weiter steigenden Kosten für Energie, die letztlich auch zu der Pleite führten. Ebenfalls hat der sinkende Konsum von Alkohol dazu beigetragen, dass weniger Pils- und Weizengläser gekauft wurden.

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Arbeitsagentur springt ein

Trotz der Pleite bleibt das Unternehmen zuversichtlich. In einer Mitteilung an die Medien ließ es verlauten, dass durch die Probleme in den vergangenen Jahren nun eine Sanierung anstehe. Als besonders energieintensive Firma konnte Ritzenhoff die Kosten für diese nicht mehr stemmen, sodass nun ein Wechsel in der Strategie des Unternehmens ansteht, um eine Pleite abzuwehren.

Wie genau die neue Strategie aussieht, ist noch nicht bekannt. Immerhin soll trotz der Pleite erst einmal allen Angestellten der Firma auch weiterhin ihr Gehalt ausgezahlt werden. Dafür sorgt das Insolvenzgeld, welches von der Arbeitsagentur kommt. Das selbst erklärte Ziel nach der Pleite ist es, als Unternehmen wieder auf die Füße zu kommen und erneut höchste Qualität anzubieten. Ob das funktioniert, steht noch aus.