Paukenschlag: Nach Reno – Nächster großer Schuhhändler pleite

Verschiedene Schuhe sind bei einem Schuhhändler ausgestellt
Symbolbild © istockphoto/Aleksandr Potashev

Nur zwei Wochen nach der Pleite von Reno meldet der nächste Schuhhändler Insolvenz an. Grund dafür sind unter anderem starke Umsatzeinbußen. 

Der Insolvenzantrag der Schuhkette Reno war für viele Mitarbeiter und Kunden ein großer Schock. Doch nun ist ein weiterer großer Konzern von Zahlungsunfähigkeit betroffen.

Mutterkonzern geht pleite

Die Zahlungsunfähigkeit des Schuhhändlers Reno erweitert sich nun auch auf dessen Mutterkonzern, eine große Schuhhandelsgruppe. Diese hatte zuletzt mit starken Umsatzeinbußen zu kämpfen. Die Einbußen sind vor allem auf die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Inflation zurückzuführen. „Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher sowie die entsprechend geringere Nachfrage der Handelskunden wirkten sich unmittelbar negativ auf Umsatz und Liquidität aus“, so das Unternehmen.

In Osnabrück sei zudem die Insolvenz für insgesamt sieben deutsche Gesellschaften der Gruppe angemeldet worden. Bald sollen zwei weitere folgen. Viele deutsche Traditionsunternehmen konnten den Herausforderungen der Inflation nicht standhalten und mussten schließen.

Auslandsgesellschaften noch nicht betroffen

Die Auslandsgesellschaften der Gruppe in den Ländern Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien und Ungarn mussten bisher noch keine Insolvenz anmelden. Bei der Schuhhandelskette handelt es sich um die HR-Group. Der Auslöser für die Insolvenzverfahren der insgesamt neun deutschen Gesellschaften der Gruppe war vor allem die Pleite von Reno. Im Oktober letzten Jahres verkaufte die HR-Group das gesamte Geschäft mit seinen Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an einen Investor.

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Im Logistik- und IT-Bereich ist sie jedoch weiterhin ein Ansprechpartner für Reno. Rund 750 Mitarbeiter sind von der drohenden Insolvenz der HR-Group betroffen. Nur noch bis Ende Juni können diese mit sicheren Gehältern rechnen. Mit der Inflation änderte sich vor allem das Kaufverhalten der Kunden. Die Kaufkraft sei stark zurückgegangen. So mussten viele Deutsche während der Corona-Pandemie in Kurzarbeit treten und auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Die vergangenen Belastungen wirken sich dabei bis heute stark auf die deutsche Wirtschaft aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich die HR-Group wieder erholt.