„Pfand sammeln“: Altersarmut steigt rasant an in Deutschland

Eine Rentnerin sammelt Pfandlfaschen.
Symbolbild © istockphoto/Sergiy1975

Es ist eine erschreckende Entwicklung: Die Altersarmut in Deutschland klettert rasant in die Höhe. Immer mehr alte Menschen müssen Pfand sammeln.

Nicht erst seit der Coronapandemie und der anhaltenden Inflation, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, wird immer alles teurer. Damit steigt auch die Armut – insbesondere die Altersarmut – rasant an. Immer weniger alte Menschen in der Bundesrepublik haben noch genug Geld zum Leben. Teilweise müssen sie sogar Pfand sammeln.

Immer mehr Menschen sind auf Grundsicherung angewiesen

Die linke Fraktion im Bundestag hat beim Statistischen Bundesamt Zahlen zur Grundsicherung der Bürger von Deutschland angefragt. Diesen zufolge steigt die Altersarmut rasant an. So haben viele Menschen, die auf Rente angewiesen sind, nicht mehr genug Geld zum Leben.

Demnach haben im Juni dieses Jahres insgesamt 691.820 Bürger in der Bundesrepublik, die Rente bezogen, auch Grundsicherung bekommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das insgesamt zehn Prozent mehr. So waren es im Juni des Jahres zuvor nur 628.570 Bürger, die neben der Rente auch Grundsicherung bezogen.

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Politiker fordert Mindestrente

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit Altersarmut ist der Fakt, dass die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird. Dadurch, dass auch die Anzahl der Flüchtlinge aus der Ukraine und Co. steigt und diese ebenfalls einen Anspruch auf eine Grundsicherung haben, schießen die Zahlen inzwischen in nie dagewesene Höhen.

Dietmar Bartsch, der Fraktionschef der Partei Die Linke, sagte gegenüber den Medien, dass die Altersarmut inzwischen Jahr um Jahr einen neuen Rekord aufstelle. Gleichzeitig kritisierte er die Bundesregierung, die wenig bis gar nichts gegen diesen Umstand tue. Er forderte, dass das Niveau der Rente in Deutschland stets den Lebensstandard absichern müsse. Dazu zähle auch eine Mindestrente, die bei 1.200 Euro liegen müsse. Besonders hoch ist die Altersarmut laut den Zahlen des Bundesamtes im Osten von Deutschland. In Sachsen-Anhalt sind knapp 17 Prozent betroffen, in Sachsen 22,8 Prozent und in Thüringen immerhin 21,2 Prozent der Menschen.