Seit März: Heckenschnitt ist offiziell verboten – hohe Strafen drohen

Ein Gärtner verpasst einer Hecke einen Heckenschnitt
Symbolbild © istockphoto/ArtistGNDphotography

Seit März müssen Gärtner und Hobbygärtner mit Strafen rechnen – und das alles nur für einen Heckenschnitt. Wie das sein kann, erklären wir in diesem Artikel.

Wenn sich die Sonne genau über dem Äquator befindet, sind auf der Erde Tag und Nacht exakt gleich lang. Dann ist auf der nördlichen Halbkugel Frühlings- oder Herbstbeginn und auf der südlichen Halbkugel verhält es sich genau andersherum. Dieses Jahr fällt das sogenannte „Frühlingsäquinoktium“ auf Mittwoch, den 20. März, um 4:06 Uhr. Meteorologischer Frühlingsanfang ist aber schon seit dem 1. März. Und seitdem ist auch ein Heckenschnitt im Garten verboten. Wie kann das sein?

Seit März untersagt

Tatsache ist, dass es kein neues Gesetz ist, sondern dass in Deutschland Heckenschnitte jedes Jahr ab März untersagt sind. Erst wieder ab Oktober darf man die Heckenschere oder den Trimmer in die Hand nehmen und seine Hecke auf gewünschte Höhe stutzen. Was merkwürdig anmutet, hat einen wichtigen Grund. Denn in so einer Hecke ist mehr zu finden als nur Laub und trockene Äste.

Nicht nur bei schlechter Rasenpflege kann viel kaputtgehen, sondern auch bei einem Heckenschnitt zur falschen Zeit. Denn so eine Hecke ist nicht nur Zierde. Sie ist der Lebensraum einer Menge sichtbarer sowie unsichtbarer Tiere. Wer seine Hecke im Frühling oder Sommer schneidet, gefährdet folglich das Leben vieler Lebewesen, insbesondere wenn die Hecke bereits von Vögeln oder anderen Tieren als Nistplatz genutzt wird.

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Finger weg vom Heckenschnitt

Viele Vogelarten brüten im Frühling und Sommer und Hecken bieten oft einen sicheren und geschützten Raum für ihre Nester. Wer jetzt mit einem Heckenschnitt um die Ecke kommt, kann die Brutvögel stören oder sogar ihre Nester zerstören. Aber Hecken dienen nicht nur Vögeln als Lebensraum, sondern auch anderen Tieren wie Insekten, Eichhörnchen und Kleinsäugern. Zudem bieten unsere Zierpflanzen Vögeln und anderen Tieren oft Nahrung in Form von Beeren, Samen, Insekten und anderen Kleintieren. Durch einen Heckenschnitt vernichtet man somit nicht nur einen Lebensraum, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle.

Extreme Strafen drohen

Bei einem kleinen Heckenschnitt ist es vielleicht möglich, nicht erwischt zu werden. Aber angesichts dieser Bußgelder, die drohen, sollte man das Risiko besser nicht eingehen. Wer das Bundesnaturschutzgesetz bricht und seine Hecke trotz Verbot schneidet, zahlt Unmengen. Im Saarland sind 10.000 Euro Bußgeld möglich. In Nordrhein-Westfalen sind es bereits 12.500 Euro. Und in Mecklenburg-Vorpommern muss man unter Umständen 100.000 Euro blechen. Es sollte also deutlich sein, dass es besser ist, mit dem Heckenschneiden abzuwarten. Ab dem 1. Oktober kann jeder seine Hecke wieder nach Belieben trimmen. Bis dahin heißt es: Finger weg!