Über 6000 Euro: Neue Pläne zum Kindergeld durchgesickert

Eine Frau sitzt auf dem Sofa und zählt Geld. Es soll neue Pläne geben, nach denen ab einer bestimmten Arbeitszeit das Geld steuerfrei ist.
Symbolbild © istockphoto/Iuliia Pilipeichenko

Der Kinderfreibetrag steigt dieses Jahr auf über 6000 Euro und das Kindergeld wird voraussichtlich erneut angehoben. Die letzte Erhöhung fand bereits im Januar 2023 statt.

Die Debatte über das Kindergeld in Deutschland erreicht einen neuen Höhepunkt. Diese eskalierte, nachdem Finanzminister Lindner Pläne zur Anhebung des Kinderfreibetrags auf über 6000 Euro und zur Erhöhung des Kindergeldes durchsickern lassen hat. Derzeit prüft die Regierung, ob es erforderlich ist, das Kindergeld erneut zu erhöhen, ohne den bereits im Januar 2023 angehobenen Betrag erneut anzupassen.

Erneute Anpassung des Kindergeldes in 2023 nötig

Lindner beabsichtigt, den Freibetrag für Kinder rückwirkend ab dem 1. Januar auf über 6.000 Euro zu erhöhen, jedoch ohne parallel dazu das Kindergeld anzuheben. Die letzte Erhöhung des Kindergeldes erfolgte im Januar 2023 und stieg von 219 auf 250 Euro an. Die aktuelle Debatte dreht sich darum, ob angesichts der aktuellen Lohnentwicklung eine erneute Anpassung des Kinderfreibetrags notwendig ist. Die Pläne des Finanzministers stoßen auf Kritik von Koalitionspartnern, insbesondere aus der SPD. Parteichef Lars Klingbeil bezeichnet die Vorhaben als ungerecht, da sie ausschließlich Familien mit hohen Einkommen entlasten würden. Sowohl SPD-Fraktionsvize Sönke Rix als auch Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch fordern eine gleichzeitige Erhöhung des Kindergeldes, um auch Familien mit begrenztem Budget zu unterstützen.

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Öffentliche Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Kindergeldes

Die Diskussion reflektiert auch diverse Standpunkte innerhalb der Koalition. Der FDP-Fraktionsführer Christian Dürr unterstützt die Pläne und weist auf die vorherige Erhöhung des Kindergeldes hin. Währenddessen monieren Sozialverbände die Ungerechtigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen. Der SPD-Fraktionsleiter Rolf Mützenich schlägt einen neuen Ansatz vor. Er empfiehlt, den Kinderfreibetrag durch ein neues Kindergeld zu ersetzen, um künftige Debatten über ungleiche Leistungen zu verhindern.

Die öffentlichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition führen zu Diskussionen über den Politikstil der Ampelregierung. Die Grünen-Vorsitzende Lang ruft dabei zur Zurückhaltung auf. Die Entscheidung über die Erhöhung des Kindergeldes wird im Rahmen des Haushalts für das aktuelle Jahr erwartet, welcher in der kommenden Woche im Bundestag verabschiedet werden soll. Aktuelle Gespräche verdeutlichen die Herausforderungen und unterschiedlichen Standpunkte.