„Überall“: Deutsche Post stellt traditionellen Service endgültig ein

Ein Postbote liefert Briefe mit dem Fahrrad aus.
Symbolbild © istockphoto/VanderWolf-Images

In den vergangenen Wochen erntete die Deutsche Post viel Kritik, denn bundesweit beklagen sich die Menschen über die Briefzustellung.

Bei der Deutschen Post gibt es viele Probleme. Dies räumte das Unternehmen selbst ein. So kamen Briefe nicht rechtzeitig an, weil es Schwierigkeiten mit der Zustellung gab. Dies hat die Post primär mit dem hohen Corona-Krankheitsstand begründet. Zeitweise hat 30 Prozent Personal gefehlt. So heißt es.

Deutsche Post verändert Strukturen

Eigentlich ist die Post gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens 80 Prozent der Briefe am folgenden Tag zuzustellen. Um sich von diesen starren Vorgaben lösen zu können, erwägt die Post derzeit die Einführung eines möglichen Aufschlags für die schnellere Zulieferung von Briefen.

Doch derzeit läuft es wieder besser und die Post konnte das Brief-Chaos zumindest vorübergehend beheben. Das Unternehmen gewann somit zuletzt ein Stück Vertrauen zurück. Und gerade jetzt stampft die Post einen weiteren Service ein. Dieser galt als einer der schnellsten und verlässlichsten.

Dieser Service wird abgeschafft

Ein bestimmter Service der Post wird abgeschafft. Und zwar das Telegramm oder auch Brief-Diktat. Dabei gibt der Absender online oder in der Filiale eine Kurznachricht auf (160 Zeichen bei einem Mini-Telegramm, 480 Zeichen für ein Maxi-Telegramm), die dann meist schon innerhalb weniger Stunden als physischer Brief ankommt.

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Vor allem die kurzen Zustellzeiten sind dabei bemerkenswert. Gab man ein Telegramm online zwischen 0 und 3 Uhr auf, wurde es laut der Deutschen Post noch am selben Tag zugestellt. Allerdings sind Telegramme auch dementsprechend teuer: Ein kurzes kostet 12,57 Euro, ein längeres 16,67 Euro.

Der Dienst kann jedoch nur noch wenige Tage in Anspruch genommen werden. Wer ein letztes Mal – oder gar zum ersten Mal – Ein Telegramm verschicken will, hat dafür nur noch bis zum 31. Dezember Zeit. 2023 schickt die Deutsche Post das Telegramm endgültig in den Ruhestand.

Nachfrage ist zu gering

Deswegen schafft die Deutsche Post diesen schnellen Service ab. In anderen Ländern gibt es ihn bereits länger nicht mehr.

Damit endet eine lange Tradition. Das Telegramm war über 175 Jahre ein wichtiger Kommunikationsweg. Erfunden hat es ein Amerikaner. In Deutschland wurde 1930 das erste internationale Telegramm verschickt. Es ging von Berlin ins chinesische Nanjing.