Vom Handy bis zum Laptop – wo verstecken sich wahre Stromfresser?

Foto: © PIX1861, 643720, Pixabay, CC0 1.0

Besonders wenn die Stromjahresrechnung ins Haus flattert, bekommen viele Menschen einen großen Schreck.

Der hohe Betrag raubt einem nahezu den Atem und es stellt sich die Frage: Wie ist es nur zu den hohen Stromkosten gekommen? Schließlich wurde doch eigentlich gar nicht so viel verbraucht, wie es die Nachzahlung verlangt. Oder doch? Der hohe Nachzahlungsbetrag hat natürlich seinen Grund: Es sind versteckte Stromfresser, also verschiedene elektronische Geräte, die es in jedem Haushalt gibt. Doch welche elektronischen Geräte sind die wahren Stromfresser und wie können diese identifiziert werden? Welche Maßnahmen können ergriffen werden? Die nachfolgenden Zeilen gehen dieser und weiteren spannenden Fragen zum Thema auf den Grund.

1. Wie sieht ein normaler Stromverbrauch aus?
Ohne Strom kommen wir im Alltag kaum noch aus. Dies können die Betroffenen des
großflächigen Stromausfalls in Karlsruhe vor einiger Zeit bestätigen. Wenn die
Jahresabrechnung ins Haus flattert, sollte diese zunächst einmal kontrolliert werden.
Schließlich ist auch der Stromanbieter nicht unfehlbar. Wer sich nicht sicher ist, ob die
angegeben Zahlen stimmen, der sollte eine Verbraucherzentrale in seiner Nähe um Rat
fragen. Natürlich gibt es auch gute Anhaltspunkte, anhand derer die Rechnung überprüft
werden kann.

Der Stromverbrauch setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Zunächst spielt die
Bewohner-Anzahl eine sehr entscheidende Rolle. Aber auch die Verbrauchsgewohnheiten
sowie das Alter der elektronischen können die Verbrauchswerte maßgeblich beeinflussen.
Als gute Orientierung gelten aber folgende Durchschnittswerte für Haushalte mit:
 einer Person – 1.500 kWh/Jahr
 zwei Personen – 2.300 kWh/Jahr
 drei Personen – 3.000 kWh/Jahr
 vier Personen – 4.000 kWh/Jahr

2. Den Stromfressern auf der Spur
Um den Stromfressern auf die Spur zu kommen, empfiehlt es sich, ein Strommessgerät zu
benutzen. Ein solches nützliches Helferlein gibt es zum Beispiel im Elektrofachhandel oder
bei vielen Baumärkten. Das Strommessgerät wird zwischen die Steckdose und dem
elektronischen Gerät geschaltet. Auf diese Weise ist der tatsächliche Verbrauch innerhalb
kürzester Zeit ersichtlich.

Ein hochwertiges Messgerät kostet in der Regel zwischen 20,00 Euro und 30,00 Euro.
Alternativ können die Messgeräte aber auch bei den lokalen Stadtwerken oder der nächst
gelegenen Verbraucherzentrale ausgeliehen werden.

Foto: © moerschy, 1033640, Pixabay, CC0 1.0

3. Verschiedene Geräte haben unterschiedliche Messbedingungen

Besonders Geräte, die permanent genutzt werden, sollten besonders unter die Lupe
genommen werden. Hierunter fallen insbesondere WLAN-Router, Kühlschranke oder
Gefriergeräte. Eine Messung mittels Strommessgerät sollte bei solchen Geräten mindestens
einen Tag lang erfolgen. Nur so können möglichst exakte Werte eruiert werden. Elektro-
Geräte, die jedoch lediglich von Zeit zu Zeit genutzt werden, sollten anders gemessen
werden.

Hier empfiehlt es sich, die Geräte immer dann zu messen, wenn sie auch tatsächlich in
Betrieb sind. So kann herausgefunden werden, wie viel Energie Trockner, Waschmaschinen
oder Spülmaschine pro Nutzungsvorgang wirklich verbrauchen.
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, verschiedene Nutzungsprogramme
auszuprobieren. Auf diese Weise ist ersichtlich, welches Programm tatsächlich am
sparsamsten ausfällt.

Bei Elektro-Geräten mit Stand-by-Modus sollte darüber hinaus eine andere Vorgehensweise
gewählt werden. Hier sollte das Gerät, wie ein Fernseher oder eine Stereoanlage, lieber
komplett ausgeschaltet werden. Wer aber dennoch auf den Stand-by-Modus nicht verzichten will, der sollte mit einem Strommessgerät ermitteln, wie hoch der Stand-By-Energieverbrauch ausfällt.

Lesen Sie auch
Deutsche geben so wenig wie nie für Weihnachtsgeschenke aus

5. Akkus die bessere Alternative?
Alternativ zu Geräten, die für ihre Funktionsfähigkeit praktisch permanent mit dem Stromnetz verbunden sein müssten, bietet sich der Akkubetrieb förmlich an. Auch wenn der Hauptgrund für akkubetriebene Geräte (im Vergleich mit Netzbetrieben) zumeist der höheren Flexibilität geschuldet sein mag, schauen doch immer mehr Menschen mittlerweile genauer auch auf den Verbrauch.

Sind Akkus nun also Stromfresser? Diese Frage ist mit einem klaren Nein zu beantworten.
Neben einer hochwertigen Qualität der Akkus spielt es vor allem eine Rolle, welche Bauart
vorliegt. Legen wir einen Strompreis von 24Cent/KWh zugrunde, so können neben den AA-
Akkus und den AAA-Akkus insbesondere die Li-Ionen-Akkus durch besondere Sparsamkeit
punkten. So kostet die volle Aufladung eines modernen Smartphones bei der Verwendung
dieser Art von Akkus nur etwa 0,0013 €. Von einem Stromfresser kann daher wohl kaum die Rede sein. Darüber hinaus gilt allerdings auch hier: Die Ladegeräte sollten nach dem Einsatz nicht unnötig eingesteckt bleiben – hier wird weiterhin Energie verbraucht.

4. Die größten Stromfresser
Ein einfacher Vergleich verschiedener Stromanbieter kann helfen, um optimale
Einsparungen zu erzielen. Darüber hinaus sollten aber auch die versteckten Stromfresser im Haushalt gefunden werden. Wer nicht auf die Suche nach allen Stromfressern in seinem
Zuhause gehen möchte, der kann auch die „üblichen Verdächtigen“ einmal genauer unter die Lupe nehmen: An erster Stelle stehen in diesem Zusammenhang Kühl- und Gefrierschränke.

Diese Geräte sind in der Regel den ganzen Tag am Strom angeschlossen. Es macht also Sinn, diese Geräte einmal genauer zu überprüfen. Um auf lange Sicht Einsparungen zu bewirken, sollten ältere Geräte gegen neuere und effizientere Modelle ausgetauscht werden.

Darüber hinaus gilt es auch, die Einstellung der Temperaturen zu berücksichtigen. Im
Allgemeinen reichen 7 Grad Celsius zum Kühlen aus. Gefriergut sollte allerdings bei etwa –
18 Grad Celsius gelagert werden.

Aber auch der Wäschetrockner kann sich zu einem wahren Stromfresser verwandeln,
besonders, wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Wenn es möglich ist, ist auch
eine Lufttrocknung der Wäsche von Zeit zu Zeit eine sehr gute Alternative.

Anders sieht es bei Multimediageräten, wie DVD-Player, Spielekonsolen oder Computern
aus. Diese Geräte sollten am besten ausgeschaltet werden und nicht im Stand-by-Modus
verbleiben. Eine abschaltbare Steckdosenleiste wäre an dieser Stelle eine sehr gute
Investition.

Fazit
Sind die größten Stromfresser im Haushalt erst einmal gefunden, so sollte parallel am besten auch eine abgestimmte Verhaltensänderung erfolgen. So sollten zum Beispiel die nicht genutzten Stand-by-Geräte komplett ausgeschaltet werden. Am einfachsten geht dies, wenn die Geräte an einer Steckdosenleiste mit Schalter angeschlossen sind. Mittels eines Knopfdrucks werden alle Stand-By-Geräte mit einem Handgriff vom Netz getrennt.
Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass es sehr wohl einige durchaus
effektive Maßnahmen gibt, um den Stromverbrauch erheblich zu reduzieren und den wahren Stromfressern den Garaus zu machen.