Wegen Streik: Mülltonnen werden nicht geleert in Baden-Württemberg

Volle Mülltonnen.
Symbolbild © istockphoto/Gabriele Grassl

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Im Tarifstreik des öffentlichen Dienstes haben die Müllmänner am Freitag in Stuttgart ihre Arbeit buchstäblich stehen lassen.

«Heute wird hier nichts abgeholt», sagte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Jakob Becker am frühen Morgen.

Auch Straßen wurden nach Angaben der Gewerkschaft nicht gereinigt, die Wertstoffhöfe blieben geschlossen. Es ist bereits der zweite Warnstreik bei der Abfallwirtschaft in Stuttgart innerhalb einer Woche. Damit will die Gewerkschaft der Forderung nach mehr Lohn Ausdruck verleihen.

Die Wertstoffhöfe seien in den vergangenen Monaten trotz der Corona-Auflagen geöffnet gewesen, sagte Becker. «Und jetzt heißt es auf Arbeitgeberseite, Applaus war gestern, eine Erhöhung der Entgelte sei nicht möglich.» Verdi warnte, sie werde die Warnstreiks schrittweise intensivieren.

Am Donnerstag hatten sich laut Gewerkschaft etwa 800 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Warnstreiks in Baden-Württemberg beteiligt. Schwerpunkte waren Ulm und Esslingen. Nach weiteren Angaben der Gewerkschaft waren im Landkreis Esslingen 20 Kitas, der Nahverkehr und das Klinikum Esslingen sowie zahlreiche weitere Dienststellen betroffen. In Ulm war der öffentliche Nahverkehr zeitweise lahm gelegt. In Stuttgart waren beispielsweise Küchen-Mitarbeiter in Kliniken und Jugendämtern zu Ausständen aufgerufen.

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Auch kommende Woche soll es weitere Warnstreiks geben. Einen Höhepunkt erwartet Verdi am Mittwoch im Landkreis Reutlingen, wo unter anderem Kitas und das Klinikum Reutlingen sowie der technische Betriebshof und die Stadtwerke betroffen sind.

Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn. Den Beschäftigten im öffentlichen Dienst sollen mindestens 150 Euro mehr pro Monat zugesichert werden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt. Die dritte
Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.