Gesundheitskarte abgeschafft: Knapp 9 Millionen Menschen betroffen

Eine Behandlung muss künftig selbst gezahlt werden.
Symbolbild © istockphoto/dolgachov

Für fast 9 Millionen Menschen steht eine einschneidende Veränderung an. Die Gesundheitskarte wird abgeschafft.

Versicherte in Deutschland tragen ihre Gesundheitskarte in der Regel in ihrem Portemonnaie bei sich. So ist sie immer griffbereit. Doch dies wird bald nicht mehr nötig sein. Die erste Krankenkasse schafft die Gesundheitskarte ab.

Gesundheitskarte kommt direkt auf Smartphone

Betroffen davon sind fast 9 Millionen Versicherte. Diese müssen ihre Gesundheitskarte bald nicht mehr mit sich herumtragen. Die Barmer Krankenkasse lässt ihre Gesundheitskarte ganz einfach in das Smartphone integrieren. Dies hat die Barmer kürzlich angekündigt.

Die Barmer Krankenkasse versichert 8,7 Millionen Menschen. Diese erhalten jetzt die Möglichkeit, ihre Versichertenkarte auf dem Smartphone zu nutzen.

Bei der digitalen Gesundheitskarte handelt es sich um ein aufwendiges Digitalprojekt. Die Barmer Krankenkasse beauftragte dafür T-System und den ID-Dienstleister Verimi. Dies teilten die Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit.

Das Auftragsvolumen ist nicht bekannt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren.

Eine Sprecherin der Barmer äußert sich zu der großen Veränderung. „Digitale Identitäten werden vieles vereinfachen und sicherer machen“, sagt sie.

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Rund um die Uhr Zugang und sichere Aufbewahrung

Versicherte bei der Barmer erhalten nicht nur eine digitale Versichertenkarte, sondern gleichzeitig auch einen rund um die Uhr Zugang zu den digitalen Diensten.

Die Menschen können dafür die Smartphone-App oder die geschützte Website nutzen. Versicherte können auch auf ihre elektronische Patientenakte zugreifen.

Durch die App auf dem Smartphone wird die herkömmliche Karte nicht mehr benötigt. Das gilt auch für Arztpraxen und andere Leistungserbringer.

„Die Digitale Identität wird auf dem Smartphone in einer digitalen ID-Wallet, also in einer elektronischen Brieftasche, gespeichert“, erklärt die Sprecherin weiterhin.

Das Verimi ID-Wallet bewahrt die digitale Gesundheitskarte auf. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat dies als sicheres Verfahren genehmigt.

T-Systems betreibt dann den Dienst in der Cloud.

Krankenversicherte haben das Recht auf eine digitale Identität

Dies besagt das Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG). Das Gesetz ist im vergangenen Jahr in Kraft getreten.

Ab dem Jahr 2023 müssen alle Krankenkassen ihren Mitgliedern eine sichere digitale Lösung anbieten. Diese muss gleichberechtigt und ergänzend zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) funktionieren.