Klatsche: Steuer auf Pfandflaschen-Sammeln kommt in Deutschland

Eine Person in dicker Winterkleidung ist von hinten zu sehen. Sie trägt zwei große blaue Säcke, die mit Dosen- und Flaschenpfand gefüllt sind. Vermutlich ist die Person auf dem Weg zu einem Pfandautomaten, um die Pfandflaschen abzugeben und zu Geld zu machen.
Symbolbild © imago/Ralph Peters

In Deutschland gibt es jetzt eine Steuer aufs Pfandflaschen-Sammeln. Man kann also nicht mehr nach Herzenslust Flaschen und Dosen sammeln und zu Geld machen, ohne etwas davon abgeben zu müssen. Das geht vielen eindeutig zu weit.

Keine Frage, es gibt hieruzlande fast nichts, was nicht mit Regeln und Vorschriften behaftet ist. Und das gilt auch für das Sammeln von Pfandflaschen, für das es in Deutschland jetzt eine neue Steuer gibt.

Steuer auf Pfandflaschen-Sammeln kommt in Deutschland

Die rechtliche Perspektive ist den meisten gar nicht bewusst. Denn wenn man Pfandflaschen und Dosen sammelt, übt man eine gewerbliche Tätigkeit aus. Und die Einnahmen, die man aus dieser Tätigkeit erzielt, muss man in Deutschland versteuern. Je nachdem, wie hoch die Einkünfte sind, wird womöglich sogar eine Einkommenssteuer fällig. Das ist natürlich nicht der Fall, wenn man nur gelegentlich ein paar Pfandflaschen mitnimmt und zu Geld macht. Aber wer hauptberuflich Pfandflaschen sammelt, sollte sich gut informieren.

Diese Grenze gilt beim Pfandflaschen-Sammeln in Deutschland

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Die Grenzen beim Sammeln von Pfandflaschen sind in der gesamten Bundesrepublik relativ konkret und streng geregelt. Dabei gilt: Wer in regelmäßigen Abständen Pfandflaschen sammelt, betreibt ein Gewerbe. Entscheidend für die Steuerlast beim Flaschensammeln in Deutschland ist der Gewinn, den man aus dieser Tätigkeit erzielt. Dieser muss mehr als 11.604 Euro im Jahr betragen, um unter die Steuerpflicht zu fallen. Wer darunter bleibt, zahlt keine Steuern. Denn das ist der deutschlandweite Freibetrag.

Dieser Verdienst macht den Unterschied

Wer deutlich mehr verdient, wird wahrscheinlich auch entsprechend mehr Zeit in das Pfandflaschen-Sammeln investieren. Man spricht in diesem Fall von einer gewerblichen Tätigkeit. Für diese braucht jeder Bundesbürger einen Gewerbeschein. Außerdem ist jedes Jahr eine Steuererklärung über die Einnahmen und Ausgaben zu erstellen. Vor allem Sammler, die auf großen Festen, Messen und Festivals unterwegs sind, dürften nicht gerade geringe Gewinne einfahren. Denn Plastikflaschen und die Dosen bringen jeweils 0,25 Euro Pfand ein.