Lieferengpässe bei Apotheken: Millionenfach verkauftes Mittel betroffen

Apotheken Schild
Symbolbild © istockphoto/Heidloss Tilo Geringswald Felix GbR

Apotheken stehen vor einem Problem. Ein begehrtes und wichtiges Mittel ist nicht mehr zu haben. Es gibt Lieferengpässe.

Kuriose „Zweit-Karriere“ eines bekannten Durchfall-Mittels: Normalerweise wird Elotrans gerne genutzt bei akuten Magen-Darm-Beschwerden. Doch es hat noch eine andere positive Wirkung – und genau deswegen ist Elotrans seit Wochen Mangelware in den Apotheken.

Elotrans als Wundermittel

Elotrans von der Firma STADA wirkt nämlich nicht nur gegen Durchfall, sondern auch gegen einen „Kater“. Darauf wird gerade vielfach in den sozialen Netzwerken hingewiesen. Influencer empfehlen überschwänglich die Einnahme nach einer durchzechten Partynacht.

Die Folge: Elotrans ist seit Wochen kaum noch in den Apotheken erhältlich. Menschen mit Durchfall, die eigentliche Zielgruppe des Mittels, haben das Nachsehen. Und vor allem Kinder trifft es hart. Aber auch Urlauber, die die sich mit dem Mittel gerne vorsorglich eindecken würden, schauen in die Röhre.

Engpässe bei den Apotheken wegen Partynächten

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Wegen Corona mussten die Menschen zwei Jahre lang auf Konzerte, Partys oder große Veranstaltungen verzichten. Jetzt besteht anscheinend Nachholbedarf, doch auf die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums können die Feiernden gut und gerne verzichten. Deswegen greifen sie immer häufiger zu Elotrans als Wunderwaffe. Das Pulver frischt den menschlichen Elektrolythaushalt schneller wieder auf und beugt so den Kater-Symptomen wie Übelkeit und Kopfschmerzen vor. Auch nachträglich entfaltet es diese Wirkung.

Aktuell kommt es wegen dieses Hypes seit Wochen zu Lieferengpässen bei Elotrans. Denn der Hersteller STADA kommt bei der Produktion nicht mehr nach.

STADA hält sich außerdem mit einer Aussage zum Hype auf Social Media zurück. Denn das Heilmittelwerbegesetz (HWG) untersagt, dass Arzneimittel für eine Anwendung beworben werden, für die sie nicht zugelassen sind. Und Elotrans ist lediglich „zur Rehydratation und Elektrolytsubstitution bei Durchfallerkrankungen“ zugelassen. Es darf somit nicht als Gegenmittel gegen Kater angepriesen werden.