Millionen betroffen: Briefzustellung soll bald viel länger dauern

Ein Mann wirft einen Brief in einen öffentlichen Briefkasten
Symbolbild © istockphoto/Heike Brauer

Und wieder erreicht Millionen von Bürgern eine Hiobsbotschaft: Die Briefzustellung soll bald viel länger dauern, als es bisher noch der Fall ist. Die Geduld der Kunden wird weiter strapaziert.

Bei der Deutschen Post hat sich in letzter Zeit viel geändert. Nun kommt eine weitere Änderung, die Millionen von Menschen betrifft. Die Briefzustellung soll bald noch sehr viel länger dauern. Das stellt nicht nur die Geduld der Empfänger auf die Probe, sondern kann auch ernste Konsequenzen haben.

Lange Wartezeiten und verlorene Briefe

Vielfach häuften sich in der letzten Zeit die Beschwerden der Kunden, dass Briefe und Pakete einfach zu spät oder gar nicht ankommen. Wer sicherstellen will, dass etwas rechtzeitig beim Empfänger ankommt, muss bislang ordentlich draufzahlen. Die Express-Funktion macht es möglich, dass Pakete schon am nächsten Werktag beim Empfänger sind. Aktuell muss die Deutsche Post sicherstellen, dass wenigstens achtzig Prozent der Standardbriefe am folgenden Werktag beim Empfänger ankommen. Doch dies soll sich jetzt ändern. Denn die Bundesregierung ist bereit, einem bestimmten Plan der Deutschen Post zu folgen.

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Briefzustellung darf nun länger dauern

So soll nun ein Gesetzesvorschlag vorliegen, nach dem Standardbriefe erst bis zum dritten Werktag nach Einwurf vom Absender ankommen müssen. Dann sollen 95 Prozent zugestellt sein. Einen Tag später müssen 99 Prozent der Briefe den Weg in den Briefkasten des Empfängers gefunden haben. Das Ministerium rechtfertigt diese Vorgehensweise mit der Begründung, dass viele Menschen im Zeitalter von E-Mails und anderer Technik dem Brief keine große Bedeutung mehr beimessen würden. Wichtig sei nur, dass die Schreiben – wie zum Beispiel Rechnungen oder Briefe von Behörden – überhaupt ankommen.

Hintergrund für diese Neuerung ist, dass die Post aktuell erhebliche Probleme hat. Zum einen ist der Zeitdruck für relativ unwichtige Schreiben so hoch, dass die Zusteller gar nicht hinterherkommen und deshalb auch wichtige Post liegen bleibt. Zum anderen will das Unternehmen Kosten einsparen. Durch diese neue Regelung wären beide Probleme gelöst. Noch müssen sich die Kunden jedoch noch keine Sorgen machen. Die Änderung soll frühestens im Frühjahr 2024 umgesetzt werden.