Nach Hitze-Periode: Grüner Schleim breitet sich in Gärten aus

Kolonie von Cyanobakterien, die in der Hand gehalten wird
Symbolbild © istockphoto/Sandra Sapp

Das dürfte viele erschrecken: Ein unheimliches Phänomen erwartet viele in ihren Gärten. Was steckt hinter diesem grünen Schleim?

Man könnte denken, es sei aus einem Science-Fiction-Film, doch es ist real. In den Gärten breitet sich ein grüner Schleim aus und dieser ist scheinbar nicht ganz ungefährlich. Was dahinter steckt und um was für einen Organismus es sich dabei handelt, kann man hier erfahren.

Grüner Schleim auf Böden und in Gewässern

Hobbygärtner sind wieder mit einem unangenehmen Problem konfrontiert. In vielen Gärten und Gewässern bildet sich immer häufiger ein grüner Schleim: die sogenannten Cyanobakterien⁠.

Während einige Arten dieses Bakteriums sich sogar ziemlich günstig auf unsere Gärten auswirken können, indem sie die Böden mit Nährstoffen anreichern, ist bei anderen hingegen höchste Vorsicht geboten. Manche produzieren toxigene Substanzen, mit denen man nicht in Kontakt kommen sollte, da sie allergische Reaktionen hervorrufen können. Auch dürfe auf keinen Fall Wasser getrunken werden, auf dem sich der grüne Schleim ausgebreitet hat.

Überdüngung in der Landwirtschaft

Verwirrenderweise auch als „Blaualge“ bezeichnet, ist dieser grüne Schleim überhaupt keine Alge, sondern eine Ansammlung von Bakterien. Diese äußerst anpassungsfähigen Organismen kommen in verschiedenen Lebensräumen auf der ganzen Welt vor – von der eiskalten Arktis bis hin zu kochend heißen Quellen. Meist sind sie als grünliche Ansammlungen zu erkennen, manchmal eher bläulich, manchmal eher gräulich. Oft ist ein gestörtes Gleichgewicht in der sogenannten Mikroflora der Grund für das Phänomen einer extremen Ausbreitung. In viele Gewässer werden durch die Überdüngung in der Landwirtschaft zu viele Nährstoffe eingebracht, die auch im Grundwasser landen. Diese stören dann natürlich auch massiv das Ökosystem des Gartens.

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Wie wird man den grünen Schleim wieder los?

Beim Entfernen der Bakterien gilt in erster Linie, Bedingungen zu schaffen, die eine weitere Ausbreitung verhindern. Da die Organismen Feuchtigkeit lieben und sich gern in stehenden Gewässern und feuchten Böden vermehren, sollten daher wasserentziehende und wasseraustauschende Maßnahmen eingesetzt werden. Dabei sei unbedingt darauf zu achten, nicht mit dem grünen Schleim in direkten Kontakt zu kommen. Dies kann zum Beispiel durch das Tragen von Gartenhandschuhen verhindert werden.

Um den grünen Schleim zu bekämpfen und auch, um ihm vorzubeugen, sollte überschüssiges Wasser an allen Stellen des Gartens vermieden werden. Wasserentziehende Substanzen wie beispielsweise Kalk hätten leider nur einen kurzweiligen Effekt auf die Bakterien, denn mit dem nächsten Niederschlag würde auch die Kolonie wieder aufblühen. Besser ist es daher, unnötige Wasseransammlungen, wie zum Beispiel gesammeltes Regenwasser in Blumentöpfen regelmäßig zu entfernen.