Einer der wärmsten Winter wie seit über 100 Jahren nicht mehr

Sonnenblumenfeld an einem Sommertag in Deutschland
Symbolbild

Grau in Grau, ein kühler Wind und doch: Dieser Winter soll einer der wärmsten sein, den es seit über 100 Jahren gegeben hat. Wissenschaftler haben den durchschnittlichen Temperaturwert jetzt ermittelt und mit den vorhandenen Daten verglichen. Offenbar gibt es keinen Zweifel daran.

Dieser Winter scheint ungewöhnlich warm – und zwar so warm, dass er zu den drittwärmsten Wintern in den letzten 100 Jahren und darüber hinaus zählt.

Wärmer als viele andere

Der Winter in Deutschland zeigte sich dieses Jahr erneut von seiner milden Seite und schaffte es so, einer der wärmsten seit mehr als 100 Jahren zu sein. Statt eisiger Kälte und schneebedeckter Landschaften dominierten in den vergangenen Monaten ungewöhnlich milde Temperaturen. Die Natur schien sich frühzeitig auf den nahenden Frühling vorzubereiten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) kürzlich bekannt gab.

Diese Saison markiert bereits den 13. milden Winter in Folge und rangiert damit als einer der drei wärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881. Doch nicht nur die Temperaturen sorgten für Aufsehen, auch die Niederschlagsmengen überraschten. Laut den ersten Auswertungen von rund 2.000 Messstationen betrug die durchschnittliche Temperatur in diesem Winter Winters 4,1 Grad Celsius.

Diese Zahl liegt satte 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Referenzperiode von 1991 bis 2020 waren es immerhin noch 2,7 Grad mehr. Besonders der Februar machte mit einem Temperaturmittel von 6,6 Grad auf sich aufmerksam. Ein Wert, der 6,2 Grad über dem der Referenzperiode lag. Dieser Anstieg brach sogar den bisherigen Rekord von 5,7 Grad aus dem Jahr 1990.

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Extremwerte im Fokus

Während in Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu am 20. Januar die Thermometer auf frostige -19,5 Grad fielen, erlebte Rosenheim in Bayern am 16. Februar mit satten 18,8 Grad die höchste Temperatur innerhalb der letzten drei Monate. Ein Phänomen, das die Extreme des diesjährigen Winters verdeutlicht. Kein Wunder, dass er als einer der wärmsten Winter in den letzten 100 Jahren und darüber hinaus in die Wetter-Historie eingeht.

Die Niederschlagsmengen überraschten ebenfalls. Mit durchschnittlich 270 Litern pro Quadratmeter verzeichnete man einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mit 170 Litern. Besonders im Dezember waren Rekordniederschläge vorwiegend im Norden Deutschlands zu verzeichnen. Die Sonnenscheindauer lag mit rund 156 Stunden knapp über dem Vergleichswert von 153 Stunden der Referenzperiode von 1961 bis 1990, jedoch etwa 10 Prozent unter dem Wert des Zeitraums von 1991 bis 2020 (170 Stunden).