Ausgefallen: Im Schwarzwald gibt es den ersten Ruheberg

Ein großer, blauer See befindet sich in Baden-Württemberg. Er liegt zwischen einem Wald, der sich fast komplett um ihn herum erstreckt. Auf der gegenüberliegenden Seite vom Wald befindet sich eine Siedlung.
Symbolbild © istockphoto/Wirestock

Im Schwarzwald gibt es jetzt eine ganz besondere Alternative zu klassischen Friedhöfen. Angehörige können ihre Liebsten hier auf eine extrem ausgefallene Art und Weise beerdigen.

Der Tod ist ein unbeliebtes Thema und doch müssen sich alle Menschen irgendwann wohl oder übel mit ihm auseinandersetzen. Eine Beerdigung möchte geplant werden und auch die letzte Ruhestätte will mit Sorgfalt gewählt werden. In Deutschland entscheiden sich dabei die meisten Bürger für einen klassischen Friedhof. Doch egal, ob kleines oder großes Grab, nicht alle können sich mit den hierzulande üblichen Gräbern anfreunden. Im Schwarzwald gibt es daher jetzt eine ganz neue, ausgefallene Ruhestätte. Sie ist vor allem für diejenigen gedacht, die der Natur auch nach dem Tod noch ganz nah sein wollen. Wir berichten, worum es sich dabei genau handelt.

Der Natur ganz nah

Wer sich zu Lebzeiten der Natur besonders verbunden gefühlt hat, möchte oft auch nach dem Tod im Einklang mit ihr sein. Da klassische Friedhöfe genau das nicht gewährleisten, hatte die Gemeinde Oberried jetzt eine ausgefallene Idee. Der Ort hat bereits im Jahr 2006 beschlossen, eine naturnahe Alternative zu schaffen; eine Möglichkeit, mit der Angehörige ihre Liebsten mitten in der Natur zur Ruhe legen können, ganz ohne riesigen Grabstein und Platz für Blumen.

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Im Schwarzwald gibt es seitdem den sogenannten Ruheberg. Hier können Menschen, die sich für eine Feuerbestattung entscheiden, an einem der zahlreichen Bäume ihre letzte Ruhe finden. Das Grab ist dabei ganz schlicht gehalten. Verstorbene bekommen hier keinen auffälligen Stein. Stattdessen werden kleine Schilder mit den Namen der hier Ruhenden an den Bäumen befestigt.

Neue Bäume

Am Ruheberg im Schwarzwald gibt es für Angehörige zudem die Möglichkeit, einen neuen Baum für den geliebten Menschen zu pflanzen. Möglich ist das im Rahmen eines sogenannten Friedhains, welcher bis zu zwölf Urnengräber umfasst. Das Konzept ähnelt dem eines Waldgrabes und ermöglicht den Angehörigen sogar, eine Baumart auszuwählen.

Zur Auswahl stehen dabei verschiedene deutsche Baumarten. Auch im Falle eines Friedhains werden die Gräber anhand eines bestehenden Baumes ausgerichtet. Die neuen Bäumchen werden dann um diesen herum gepflanzt. So entsteht mit der Zeit eine neue Baumgruppe zu Ehren der Verstorbenen.