E-Autos kollabieren das Stromnetz: Kleinstadt macht jetzt Experiment

Elektroautos werden Aufgeladen
Symbolbild

Karlsruhe Insider: Wohnanlage in Tamm experimentiert.

Bei immer mehr Elektroautos wird auch immer mehr Strom benötigt. Allerdings sind im Moment noch nicht genügend Elektroanbieter in jedem kleinen Ort mit einer Ladestation. Dort könnte es Probleme geben.

Im vergangenen Jahr wurden mehr Elektroautos neu zugelassen als bisher. Diese neue Antriebstechnik hat mittlerweile immer mehr Zulauf gefunden.

Aus diesem Grund hat sich eine Kleinstadt in Baden-Württemberg auf ein Experiment eingelassen. Der Netzbetreiber Netze BW stellt für volle 16 Monate der Wohnanlage Pura Vita in Tamm 45 Elektroautos für diese 16 Monate zur Verfügung. Zusätzlich richtet der Netzbetreiber in einer Tiefgarage 58 Ladepunkte ein, sodass dort insgesamt 85 Stellplätze vorhanden sind.

Bislang konnte der Netzbetreiber keine Überlastung des Stromnetzes erkennen.  Das konnte aber nur aus diesem Grund nicht zusammenbrechen, weil zu keinem Zeitpunkt alle 58 Ladepunkte gleichzeitig besetzt waren. Selbst zu Spitzenzeiten waren nie mehr als 13 Autos gleichzeitig an den Ladepunkten, um ihr Fahrzeug neu aufzuladen. Zu diesem Zeitpunkt wurden nur 98 Kilowatt aufgerufen. Wenn gleich alle 58 Ladepunkte besetzt worden wären, müsste dort eine Trafostation in der Größe einer Garage aufgebaut werden.

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Bei der Wohnanlage Pura Vita gab es bislang auch nur erfreuliches zu berichten. Anfangs des Experimentes luden sie ihr Elektrofahrzeug häufiger, aber dafür kürzer auf Mittlerweile laden sie ihr E-Auto seltener, aber dafür länger auf. Eine Überlastung konnte auch hier noch nicht festgestellt werden.

Einige der Anwohner wollen nach den 16 Monaten Probezeit lieber ihr Elektroauto behalten.